Gehackte Konten: Sofort die Bank kontaktieren!

Achim Tiffe » Der Anwalt für Banken- und Verbraucherrecht rät im Interview mit €uro am Sonntag bei Smartphone-Konten zur Vorsicht.
von Simone Groeneweg, €uro am Sonntag
€uro am Sonntag: Gehackte Konten, verschwundenes Geld - die Smartphone-
Bank N26 ist in die Schlagzeilen geraten. Was können Kunden tun, wenn es Probleme mit dem Konto gibt?
Achim Tiffe: Sie sollten sofort die Bank kontaktieren und ihr Konto sperren lassen. Falls das nicht gelingt, muss man die Versuche dokumentieren. Das bedeutet: E-Mails abspeichern, ausdrucken und aufbewahren. Wer bei der Bank anruft, kann etwa einen Nachbarn bitten, als Zeuge zu fungieren. Zur Sperrung von Kreditkarten existiert die allgemeine Notfallnummer 116 116. Solche kriminellen Attacken sind aber nicht nur ein Problem der N26, andere haben damit auch zu kämpfen.
Wer haftet, wenn Geld fehlt?
Handelt es sich um eine Transaktion, die der Kunde nicht selbst autorisiert hat, haftet in der Regel die Bank. Will sie den Betrag nicht ersetzen, helfen Verbraucherschutzzentralen mit Musterschreiben und Beratungen. Betroffene können sich auch an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wenden. Im Extremfall sollten sie einen Anwalt einschalten. Kann
die Bank dem Kunden grobe Fahrlässigkeit vorwerfen, sieht es allerdings schlecht aus. Das wäre etwa dann der Fall, wenn
jemand auf eine offensichtlich gefälschte Mail reagiert und Fremden seine Zugangsdaten zum Konto mitteilt.
Worauf sollten Nutzer von Smartphone- Konten achten?
Das Smartphone sollte eine Sperre haben. Ansonsten kann ich nur raten: keine PINs auf dem Smartphone abspeichern. Die Höhe möglicher Transaktionen begrenzen, den Dispo klein halten, nicht so viel Geld auf dem Konto lassen und sich generell an die Sicherheitsstandards der Bank halten. Die Presse und das Phishing-Radar der Verbraucherzentralen informieren über aktuelle Attacken.
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