"Auch B-Lagen ins Auge fassen"
Daniel Ritter » Der geschäftsführende Gesellschafter der von Poll Immobilien spricht im Interview mit €uro am Sonntag über Rekordpreise.
€uro am Sonntag: Die Bundesbank warnt vor Preisblasen, tatsächlich scheinen die Preise für Wohnimmobilien in manchen Städten durch die Decke zu gehen. Geht das so weiter oder platzt da bald was?
Daniel Ritter: Häufig wird übersehen, dass viele deutsche Metropolen im Vergleich zu anderen europäischen Standorten lange unterbewertet waren. Nach der Finanzkrise vor zehn Jahren und begünstigt durch die anhaltenden Niedrigzinsen sind Immobilien verstärkt in den Fokus der Anleger, auch internationaler Investoren gerückt. Wir werden weitere Steigerungen sehen, in Top-Lagen allerdings erheblich verlangsamt. Eine Blasengefahr sehe ich nicht. Es wird solide finanziert und Kredite werden vorsichtig vergeben.
Aber man sollte nicht überall investieren?
Die Renditeaussichten sind je nach Standort unterschiedlich. Da muss man jedes Angebot individuell prüfen. In attraktiven Lagen ist es immer schwerer, Immobilien mit nachhaltigen Renditeaussichten zu finden. Daher sollte man sich auch in B-Lagen umsehen. Generell sind unsere Metropolen nach wie vor begehrt.
Also zum Beispiel Frankfurt?
Ja, zum Beispiel Frankfurt. Mit dem Brexit ziehen hier noch einmal Tausende von hochqualifizierten Angestellten her. Die brauchen alle Wohnungen - und sie suchen zunächst vor allem moderne, oft kleinere, zentrale Flächen. Das sollten
Investoren berücksichtigen.
Und was muss man sonst beachten?
Ob eine Anlage langfristig ertragreich sein wird, hängt auch von der zukünftigen Standortentwicklung ab. Diese gilt es im Vorfeld genau zu analysieren, auch mit professioneller Hilfe. Ein Wertgutachten, wie wir es mit unserer Markterfahrung
erstellen, schützt vor übertriebenen
Erwartungen genauso wie vor großen
Enttäuschungen.
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Bildquellen: franz12/iStock, VON POLL IMMOBILIEN GMBH 2017