Neuer Trend bei Immobilien: "Tausche Haus mit Garten gegen Innenstadt-Wohnung"
Die Suche nach einem neuen Eigenheim gestaltet sich aktuell oft schwierig, da der Immobilienmarkt überlastet ist. Aus diesem Problem entstand jedoch mit dem Immobilientausch eine pfiffige Idee.
Inzwischen kommt es immer häufiger vor, dass ältere Menschen sich von ihren zu groß gewordenen Häusern trennen und stattdessen eine altersgerechtere Wohnung beziehen wollen. Doch der Immobilienmarkt in Deutschland ist überlastet, die Suche gestaltet sich dadurch deutlich schwieriger. Dieses Problem wurde auch häufiger gegenüber Maklern angesprochen - daraus entstand die Idee des Immobilientauschs.
Der Bedarf ist groß
Immer mehr ältere Menschen wollen sich von ihrem Familiensitz trennen - die Kinder sind längst ausgezogen, das Haus ist viel zu groß, es gibt zu viele Treppen und der große Garten muss auch gepflegt werden. Stattdessen wollen sie in eine kleinere Wohnung ziehen, die altersgerecht ist und zentral liegt, sodass kein Auto mehr notwendig ist, um Einkäufe und Arztbesuche erledigen zu können. "Wir verzeichnen eine verstärkte Nachfrage in der Altersklasse 50 bis 65, die ihr Haus verkaufen wollen", berichtet Rüdiger Grimmert von der BHW Bausparkasse.
Auf der anderen Seite gestaltet sich aber für junge Familien mit Baby die Suche nach der passenden Immobilie mit Garten ebenfalls schwer. "Wir beobachten, dass der Bedarf nach einer verbesserten Wohnsituation bei jüngeren wie älteren Eigentümern steigt. Gleichzeitig schrecken aber viele davor zurück, sich auf den überlasteten Wohnungsmarkt zu begeben. Das macht einen Immobilientauch so attraktiv", so Grimmert weiter.
Schnell und einfach soll es sein
Die Suchenden wollen etwas Passenderes finden, der Prozess soll dabei aber nicht zeitaufwändig, sondern schnell und einfach sein. Bei einem Immobilientausch ist dies der Fall - sowohl Zeit als auch Geld können eingespart werden. Die zur Verfügung stehenden Immobilien werden dabei nicht öffentlich inseriert. Ist man an einem Tausch interessiert, richtet man sich mit seinem Anliegen an einen Makler, der den Service anbietet. Dieser nimmt das Angebot auf und bietet bestehende Tauschangebote zur Auswahl an. Ein Tausch kommt letztendlich erst zustande, sobald das alternative Angebot passend ist. Darüber hinaus haben Immobilienbesitzer auch die Möglichkeit, ihr Haus auf bestimmten Internetportalen zum Tausch anzubieten.
Dadurch sinkt die Konkurrenz und es steigt die Chance, das Richtige innerhalb kurzer Zeit zu finden. Im besten Fall kommt es letztlich dazu, dass tatsächlich zwei Parteien ihre Immobilien untereinander tauschen wollen - das vereinfacht den Prozess natürlich enorm.
Kommt schließlich ein Tausch zustande, wird ein normaler Kaufvertrag aufgesetzt - denn auch bei einem Tausch handele es sich letztendlich um einen Kauf beziehungsweise Verkauf. Daher würden ebenfalls alle gewöhnlichen Kosten wie Grunderwerbssteuer sowie Notargebühren anfallen, gibt Grimmert zu bedenken. Die Höhe des Kaufbetrags richte sich nach dem aktuellen Verkehrswert der Immobilie, so Grimmert weiter. Dabei sei unerheblich, ob beide Objekte gleichwertig seien.
Das "zweite Wohnen" wird gefördert
Auch immer mehr Banken fördern das "zweite Wohnen". Sogar Rentner jenseits der 70 erhalten passende Kredite für die gewünschte Immobilie, sofern die Bonität stimmt. "Wir sehen seit Jahren einen Trend, sich zu verkleinern und seniorengerecht zu wohnen", sagt Harald Reinsch, Vorstandsmitglied der Sparkasse Forchheim.
Redaktion finanzen.net
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