Baumängel vermeiden: Diese Dinge sollten beachtet werden
Baumängel sind für Bauherren eines der größten Risiken. Sie führen nicht nur zu Verzögerungen, sondern können auch richtig teuer werden. Wie sollten Bauherren also vorgehen, wenn sie Mängel während des Hausbaus entdecken?
Laut Statistiken sind Baumängel bei der Errichtung einer neuen Immobilie mehr die Regel als die Ausnahme. So ermittelten Ingenieure des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V., dass pro Neubau rund 19 Baumängel auftreten. Laut Bauschadensbericht 2018 des Instituts für Bauforschung e.V. ist die Anzahl der Bauschäden bei neugebauten Wohngebäuden seit 2009 um 89 Prozent gestiegen. Dabei sind durchschnittliche Kosten in Höhe von 83.000 Euro entstanden. Doch wann und wo passieren die häufigsten Fehler am Bau?
Die häufigsten Fehlerquellen
Ein Baumangel ist alles, was von den vertraglichen Vereinbarungen abweicht. Beispielsweise, wenn Handwerker abweichendes Material verwenden oder wichtige Bauschritte nicht einhalten.
Doch wo gearbeitet wird, passieren Fehler, das ist unvermeidlich. Wichtig ist aber, diese Fehler rechtzeitig zu erkennen und nicht zu groß werden zu lassen. Eine regelmäßige Kontrolle des Bauvorgangs ist aus diesem Grund essenziell.
Der Verband privater Bauherren (VPB) hat herausgefunden, dass die Hauptmängel beim Neubau in der mangelhaften Ausführung von Kellern und Außenwänden liegen. Demnach sind 87 Prozent der begutachteten Keller mangelhaft ausgeführt und unzureichend abgedichtet. Außerdem sind laut VPB drei Viertel aller Häuser schlecht gedämmt und 60 Prozent aller Außenwände bautechnisch nicht korrekt ausgeführt.
Vermeidung von Baumängeln
Viele Baumängel lassen sich bereits durch eine bessere Planung des Bauvorhabens oder durch eine stärkere Baukontrolle vermeiden. Bei der Baubeschreibung sollten sowohl Konstruktion als auch das Material im ganzen Objekt festgeschrieben werden. Ist es dann etwas anders ausgeführt als beschrieben, liegt ein Mangel vor. Je detaillierter also die Baubeschreibung ist, desto weniger Streitpunkte gibt es für alle Beteiligten.
Auch während der Bauphase gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Denn je früher Fehler entdeckt werden, desto einfacher lassen sie sich beseitigen. Nach jedem Bauabschnitt sollte deswegen eine Kontrolle stattfinden. Zur Unterstützung sollte zusätzlich ein Architekt, Bauleiter oder ein anderer Experte hinzugezogen werden.
Wer komplett auf der sicheren Seite sein möchte, sollte den gesamten Hausbau von einem unabhängigen Architekten oder Bauingenieur begleiten lassen. Dieser sollte bereits bei der Planung mit einbezogen werden und überprüfen, ob die Baubeschreibung technisch fehlerfrei ist.
Redaktion finanzen.net
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