Russischer Anti-Korruptionsbeauftragter in Haft - wegen Korruption
Dimitri Sachartschenko ist Chef der Abteilung zum Kampf gegen Wirtschaftskriminalität im russischen Innenministerium. Nun wurden bei ihm umgerechnet 120 Millionen Euro entdeckt - in Kartons und Säcken versteckt.
Korruption gehört in Russland zum Alltag. Dazu zählen Steuerhinterziehung und Schmiergelder ebenso wie Bestechungen. Auch wenn der Kreml dagegen ankämpft, wundert sich mittlerweile kaum jemand mehr, wenn wieder ein Korruptionsskandal ans Licht kommt. Der Kreml scheint nahezu machtlos zu sein, wie der jüngst bekannt gewordene Skandal zeigt: Ausgerechnet der russische Anti-Korruptionsbeauftragte Dimitri Sachartschenko sitzt nun wegen Verdachts auf Korruption in Untersuchungshaft. So haben Ermittler in seiner Wohnung mehr als umgerechnet 120 Millionen Euro Bargeld gefunden. Ein besonders brisantes Detail: Dimitri Sachartschenko war Putins Vorkämpfer gegen die Korruption. Nun wird er der Korruption und des Amtsmissbrauchs verdächtigt.
Geldbündel in Kartons und Plastiksäcken
Bereits am Freitag haben Ermittler im Auto Sachartschenkos und in einer Wohnung von Angehörigen das Bargeld gefunden. Hierbei handelte es sich um Geld verschiedener Währungen in einem Gesamtwert von mehr als 120 Millionen Euro. Den Medien zufolge hortete der Russe das Geld in Kartons und Plastiksäcken. Offiziell verdiente der Korruptionsjäger in den vergangenen Jahren jedoch nicht mehr als drei Millionen Rubel pro Jahr, umgerechnet sind das gut 400.000 Euro. Wie er zu der horrenden Summe Bargeld gekommen ist, wollte er Medienberichten zufolge nicht sagen. Derzeit untersuchen die Ermittler Verbindungen zwischen Sachartschenko und Ermittlungen gegen die heute nicht mehr bestehende Nota-Bank. Das Geldinstitut hatte wegen Verstößen gegen gesetzliche Vorgaben im November 2015 seine Lizenz verloren.Präsident Wladimir Putin wurde nach Angaben des Kreml-Sprechers über den Vorfall informiert. Wie Putin sich dazu äußern wird bleibt abzuwarten. Dimitri Sachartschenko soll bis mindestens 8. November in Haft bleiben.
Redaktion finanzen.net
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