Tagesgeld: Kurz mal verdoppelt
21.01.19 17:30 Uhr
Seit Jahren kennt der Zins fürs Tagesgeld eigentlich nur eine Richtung: nach unten.
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von Simone Gröneweg, €uro am Sonntag
Wie frustrierend sich die Zinslandschaft beim Tagesgeld hierzulande gestaltet, wissen Verbraucher nur allzu gut. Lediglich im Oktober 2015 gab es mal einen Ausreißer. Der durchschnittliche Tagesgeldzins erhöhte sich von 0,14 auf 0,15 Prozent. Allerdings setzte sich der Abwärtstrend danach wieder fort. Im vergangenen Jahr erreichte der Zins den Tiefpunkt bei 0,01 Prozent.
Nun gab es aber eine kleine Überraschung. Die Bundesbank vermeldete kürzlich, dass es im November 2018 erstmals wieder einen Zinsanstieg gegeben habe. Der Zinssatz hatte sich von 0,01 Prozent im Oktober auf 0,02 Prozent verdoppelt. Eine Zinswende ist nach Ansicht der Fachleute jedoch nicht in Sicht. So lässt sich der Anstieg eher mit den Aktionsangeboten einzelner Banken erklären.
Die Statistik der Bundesbank bilde den breiten Markt für täglich fällige Einlagen ab, sagt Peter Barkow, Gründer des Beratungsunternehmens Barkow Consulting. Somit tummeln sich darunter zahlreiche Anbieter, die derzeit kaum mehr als null Prozent offerieren.
Vereinzelt fallen Institute aber mit Lockangeboten auf. Ein Beispiel: Die ING köderte nicht nur Neukunden, sondern bot im November zeitweilig auch Bestandskunden einen Zins von einem Prozent an. Solche Offerten wirken sich auf den durchschnittlichen Zins aus. Eine Sprecherin der Bundesbank ergänzt, dass in dem Fall der Effekt durch die Aufrundung auf zwei Nachkommastellen etwas erhöht worden sei.
Von einer Zinswende könne also keine Rede sein, meint Barkow. Schade, mag sich da mancher Sparer denken. Zu früh gefreut. So bleibt den Anlegern mit Tagesgeldkonten im Wesentlichen, die anderen Vorzüge dieses Anlageprodukts zu schätzen. Da wäre etwa die Flexibilität: Der Kunde kann jederzeit auf sein angelegtes Geld zugreifen, was unter manchen Umständen auch ein Vorteil sein kann.
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