Geldautomaten: Stark gefährdet!
Manche Erfindungen erleichtern das Leben ungemein. Dazu gehört sicher die des Geldautomaten.
von Simone Gröneweg, €uro am Sonntag
Wer Bares benötigt, kann sich unabhängig von den Öffnungszeiten seiner Bank mit Geldscheinen eindecken. Die regelmäßige Nutzung dieses Service gehört für viele Menschen zum Alltag. Der erste Geldautomat wurde am 27. Mai 1968 in Deutschland aufgestellt, also vor 50 Jahren. Mittlerweile sind hierzulande mehr als 58.000 derartige Automaten in Betrieb. Nach Angaben der Deutschen Kreditwirtschaft, dem Dachverband der deutschen Banken, schrumpfte die Zahl der Geldautomaten zuletzt jedoch, denn im Jahr 2015 hatte die Organisation noch 61.100 Maschinen gezählt.
Nach Veröffentlichung dieser Zahlen konnte man in einigen Medien Schlagzeilen über das Sterben der Geldautomaten lesen. Das ist vermutlich übertrieben, denn es gibt in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch recht viele Automaten.
Ein gewisser Schwund in Zeiten der Digitalisierung, des Internethandels und des mobilen Bezahlens verwundert auch nicht sehr. Zumal Aufbau und Betrieb eines Automaten Kosten verursachen. Die Volks- und Raiffeisenbanken bezifferten die Betriebskosten eines Geldautomaten unlängst auf etwa 20.000 Euro pro Jahr.
In den vergangenen Jahren haben leider auch Kriminelle die Geldautomaten entdeckt - zum Leidwesen der Banken und Sparkassen. Die zunehmende Zahl von Anschlägen auf die Automaten trieben die Kosten tendenziell weiter in die Höhe, heißt es in der Branche. Reparaturen, Instandsetzungen der Umgebung sowie steigende Versicherungsbeiträge verursachen zusätzliche Kosten.
Mittlerweile stehen Automatenhersteller, Finanzinstitute und Polizei wegen standortbezogener Schutzkonzepte im Austausch. Geldautomaten sterben also nicht unbedingt aus, sind aber auf jeden Fall gefährdet.
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