Euro am Sonntag-Meldung

Wahljahr 2017: Punkten mit Außenpolitik

03.06.17 14:00 Uhr

Wahljahr 2017: Punkten mit Außenpolitik | finanzen.net

Angesichts der gobalen Unsicherheit hat Bundeskanzlerin Merkel im Wahlkampf leichtes Spiel. Doch Herausforderer Schulz will mit Plänen für ein starkes Europa nachziehen.

von Astrid Zehbe, €uro am Sonntag

Ob in der Klimapolitik, beim Handel oder in Verteidigungsfragen: Der Graben, der zurzeit zwischen Europa und den USA verläuft, ist tief - spätestens nach dem G 7-Treffen am vergangenen Wochenende wurde das deutlich. Kaum entspannter ist derzeit das Verhältnis zwischen der EU und Großbritannien angesichts der beginnenden Brexit-Verhandlungen.

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Von den Unsicherheitsfaktoren auf der weltpolitischen Bühne profitiert vor allem Angela Merkel: Laut Umfragen von Infratest-Dimap sind 71 Prozent der Deutschen der Meinung, die Kanzlerin sorge dafür, "dass es uns in einer unruhigen Welt gut geht". Merkel gilt als Stabilitätsanker - nicht erst seit sie vergangene Woche Europa aufforderte, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Entsprechend positiv entwickeln sich die Umfragewerte für die Union: Während im April die beiden großen Volksparteien noch gleichauf lagen, haben sich die Christdemokraten mittlerweile über zehn Prozentpunkte von der SPD abgesetzt und nehmen Kurs auf die 40-Prozent-Marke.
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Könnten die Deutschen den Bundeskanzler direkt wählen, würden sich 52 Prozent für Merkel entscheiden, nur 23 für Schulz. Der frühere EU-Parlamentspräsident versucht unterdessen ebenfalls, sein Profil als Außenpolitiker zu schärfen. Mit einem Fünf-Punkte-Plan, der unter anderem eine vertiefte Wirtschafts- und Finanzpolitik mit eigenem Haushalt für die Eurozone vorsieht, will Schulz das Stimmentief überwinden.

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