Greensill Bank: Kommunen drohen hohe Ausfälle
Nach der Insolvenz der britischen Mutter Anfang der Woche ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass auch die bereits von der Aufsicht geschlossene Bremer Tochter Greensill Bank Insolvenz anmelden muss und der "Entschädigungsfall" verkündet wird.
von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag
Von den Kundenverbindlichkeiten von über drei Milliarden Euro soll eine Milliarde auf deutsche Privatanleger entfallen, die dann über die gesetzliche Einlagensicherung und den Fonds der Privatbanken aufgefangen wird. Aber auch mehrere Dutzend deutsche Kommunen haben Einlagen bei der Bank von rund einer halben Milliarde Euro, darunter Monheim (38 Millionen Euro), Eschborn (35), Osnabrück (14) und Gießen (10). Dafür haftet die Einlagensicherung seit 2017 nicht mehr.
Die kommunalen Haushalte könnten in erhebliche Schieflage geraten, Bürgermeister und Kämmerer stehen wegen möglicher Totalverluste unter Druck. Einige Kommunen bereiten nun ihrerseits Klagen gegen die Finanzaufsicht Bafin und Wirtschaftsprüfer vor. So prüft die Kanzlei Nieding + Barth Amtshaftungsansprüche gegen die Bafin wegen zu späten Eingreifens.
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