Welche Policen sind rund um einen Hausbau nötig?

von Martin Reim, Euro am Sonntag

Wir planen, ein Haus zu bauen. Welche Versicherungen sind dabei unbedingt erforderlich?

€uro am Sonntag: Essenziell ist eine Bauherren-Haftpflichtversicherung. "Der Bauherr haftet für alle Schäden, die vom Bau und Grundstück ausgehen, sofern kein anderer verantwortlich ist. Das kann existenzielle Folgen haben", erklärt die Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten (BdV). Die Police sorgt für Schadenersatz oder wehrt unberechtigte Ansprüche ab. Sie läuft maximal zwei Jahre oder endet mit der Baufertigstellung. Mitversichert ist auch die Haftpflicht aus dem Besitz des Grundstücks.

Die Bauherren-Haftpflichtversicherung sollte deshalb bereits beim Kauf des Grundstücks abgeschlossen werden - mit einer Deckungssumme von mindestens fünf Millionen Euro. Die Prämie richtet sich nach der Deckungssumme und dem Baupreis. Zusätzlich sollte laut BdV noch eine Feuer-Rohbauversicherung ­abgeschlossen werden, am besten schon zu Baubeginn. Dann ist der Rohbau gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag und Explosion versichert. Diese Police gibt es häufig für einen bestimmten Zeitraum beitragsfrei, wenn beim gleichen Versicherer später auch eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen wird. Diese Police tritt in Kraft, sobald das Gebäude bezugsfertig ist.

Zusätzlich sinnvoll sein kann eine Bauleistungsversicherung (früher auch Bauwesenversicherung genannt). Dadurch können unvorhergesehene Schäden an Bauleistungen, Baustoffen und Bauteilen versichert werden - beispielsweise wenn die Baugrube voll Wasser läuft. Die Versicherungsdauer beträgt maximal zwei Jahre und endet mit Bezugsfertigkeit des Gebäudes. Der Hausbesitzer muss die Fertigstellung anzeigen, die Kündigung der Versicherung ist aber nicht erforderlich. Der zu zahlende Beitrag richtet sich nach der Bausumme.