Was sucht der Thai-König auf der Zwei-Euro-Münze?
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von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag
Ich habe gehört, dass thailändische Zehn-Baht-Münzen in Deutschland im Umlauf sind, die der Zwei-Euro-Münze täuschend ähnlich sehen und teilweise in betrügerischer Absicht als Zahlungsmittel verwendet werden. Wie kann man sich gegen den Betrug schützen?
€uro am Sonntag: Tatsächlich sieht die thailändische Zehn-Baht-Münze der Zwei-Euro-Münze auf den ersten Blick ähnlich: Sie ist gleich groß, gleich schwer und hat eine ähnliche Optik: ein silberner Ring mit goldenem Kern. Es ist kein Falschgeld, sondern die gültige Währung in Thailand, der Besitz ist also legal.
Allerdings sind zehn Baht, die größte Baht-Münze, gerade mal 0,25 Euro wert. Dies verleitet manche Zeitgenossen dazu, die Unaufmerksamkeit anderer auszunutzen und die Thai-Münze betrügerisch einzusetzen. Es lohnt sich, Wechselgeld genauer zu prüfen. Bei näherem Hinsehen erkennt man deutlich den Unterschied: Statt des Bundesadlers prangt auf der Zehn-Baht-Münze das Bild des thailändischen Königs Bhumibol, auf der Rückseite ist der buddhistische Wat-Arun-Tempel in Bangkok zu sehen.
Bekommt man einen Baht statt einer Zwei-Euro-Münze ausgehändigt, rät die Polizei, Anzeige zu erstatten und die Personalien des Münzgebers festzustellen. Immerhin besteht ein Anfangsverdacht des versuchten Betrugs. So kann festgestellt werden, ob es ein einmaliger Vorgang war oder die Person schon öfter mit dieser Münze in betrügerischer Absicht bezahlen wollte. Auf Internetplattformen werden dazu inzwischen sogar Bath-Münzen in größeren Mengen angeboten, zum Beispiel Hunderterpacks für 25 Euro.
Grundsätzlich gilt aber auch: Wer mit einer Baht-Münze versehentlich bezahlt, handelt ohne Vorsatz und kann deshalb nicht wegen Betrugs bestraft werden.
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