Was ist bei der Finanzierung eines Hauskaufs zu beachten?
Sie fragen, wir antworten! Die Redaktion von Euro am Sonntag beantwortet Leseranfragen zu Finanz- und Versicherungsthemen.
von Markus Hinterberger, Euro am Sonntag
Mein Sohn und seine Frau wollen sich ein Haus kaufen. Kostenpunkt: 145.000 Euro, es muss zu 100 Prozent finanziert werden. Ihr Nettoeinkommen beträgt rund 3000 Euro im Monat, sie waren schon bei Banken und beim freien Finanzberater. Die monatliche Belastung wurde mit ungefähr 800 Euro berechnet. Es hieß dort außerdem, dass die Möglichkeit, ein Förderprogramm der KfW über 35 Jahre abzuschließen, in wenigen Tagen auslaufe. Was tun?
€uro am Sonntag: Von KfW-Programmen, die auslaufen, haben wir in der jüngsten Zeit nichts gehört. Zum Vorhaben Ihrer Kinder: Eine Immobilie komplett ohne Eigenkapital zu kaufen, ist in der Regel nicht ratsam. Der Kaufpreis würde inklusive Kaufnebenkosten (Makler, Grunderwerbsteuer, Notar und ähnliches) etwa 160.000 Euro betragen. Angesichts des Nettoeinkommens kann das vielleicht gut gehen, vielleicht auch nicht. Banken vergeben an sich keine 100-Prozent-Finanzierungen, aber durch eine Unterstützung von eventuell 25.000 Euro Ihrerseits an Ihre Kinder, müsste der Kredit zustande kommen. Allerdings sollten sich Ihre Kinder keinesfalls einen Schuldendienst von mehr als 800 Euro aufbürden. Denn auf diese Weise bleibt der Familie noch etwas Spielraum, um Geld für die Instandhaltung und andere unvorhergesehene Kosten des Alltags zu sparen.
Bei der Finanzierung sollten Sie die Angebote von verschiedenen Banken vergleichen, Zinsportale wie fmh.de oder biallo.de helfen hier. Zudem sollten Sie sich den Zins langfristig für 15, 20 oder gar 25 Jahre sichern. Das kostet vielleicht etwas mehr an Zinsen, aber so hat die junge Familie Planungssicherheit. Außerdem gibt es die Möglichkeit, langfristige Kreditverträge kostenfrei zu kündigen, wenn man sie länger als zehn Jahre bedient hat - nur für den Fall, dass in zehn Jahren die Zinsen noch niedriger sein sollten als derzeit.
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