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Steuer: Was bringt eine frühe Abgabe der Steuererklärung?

19.02.18 17:30 Uhr

Steuer: Was bringt eine frühe Abgabe der Steuererklärung? | finanzen.net

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von Stefan Rullkötter, €uro am Sonntag

Ich gehöre zu der kleiner werdenden Gruppe von Bürgern, die ihre Steuererklärung nach wie vor auf Papierformularen ausfüllen. Habe ich dadurch gegenüber anderen Steuerpflichtigen, die ihre Erklärung online an ihr Finanzamt schicken, bei der Bearbeitung Nachteile? Und kann ich früher mit meinem Steuerbescheid rechnen, wenn ich die Formular schon jetzt beim Finanzamt abgebe?

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€uro am Sonntag: Mittlerweile geben hierzulande nur noch 25 Prozent (rund sieben Millionen) der Steuerpflichtigen ihre Erklärung auf Papierformularen ab, 75 Prozent (rund 21 Millionen) nutzen für die jährliche Pflichtaufgabe des Fiskus bereits die amtliche Steuersoftware Elster oder ein kommerzielles Steuerprogramm, das Anwendern zusätzliche Spartipps bietet.

In früheren Jahren sollten Elster-Nutzer den Steuerbescheid nach dem Versprechen der Finanzverwaltung bereits durchschnittlich drei Wochen nach Abgabe der Formulare erhalten. Papier­ausfüller mussten häufig die doppelte Zeitspanne darauf warten. Inzwischen hat sich die Bearbeitungsdauer von elektronischen und papierenen Erklärungen weitgehend angeglichen. Der Grund: Die Finanzverwaltung lässt Daten von händisch ausgefüllten Formularen bundesweit in sogenannten Scan-Zentren in ihre EDV-Systeme übertragen. Das geht schneller, als wenn Sachbearbeiter die Daten persönlich übertragen, ist aber - bei unleserlicher Schrift - fehleranfälliger.
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Ebenfalls zu beachten: Arbeitgeber, Rententräger und Versicherungen müssen die relevanten Daten erst bis Ende Februar an das Bundeszen­tralamt für Steuern übermitteln, das die Angaben erst nach dem Stichtag an die örtlichen Finanzämter weiterleitet. Deshalb kann eine frühe Abgabe der Erklärung keinen Steuerbescheid schon im Feb­ruar bringen, sondern lediglich einen vorderen Platz auf der Bearbeitungsliste ab März.








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