Selbstständig und gesetzlich krankenversichert, was tun?
Sie fragen, wir antworten! Die Redaktion von Euro am Sonntag beantwortet Leseranfragen zu Rechts-, Finanz- und Versicherungsthemen.
von Bernhard Bomke, €uro am Sonntag
Ich habe mich selbstständig gemacht und möchte in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben. Stimmt es, dass ich zur Berechnung meines Versicherungsbeitrags meinen Steuerbescheid an die Krankenkasse weiterleiten muss? Was muss ich beachten, wenn ich in einem Kalenderjahr zehn Monate angestellt und pflichtversichert war, die übrigen zwei Monate als Selbstständiger aber pflichtversichert bin? Und woran sollte ich als Selbstständiger denken, wenn meine Partnerin gesetzlich pflichtversichert ist und wir zusammen veranlagt werden?
€uro am Sonntag: "Als Selbstständiger müssen Sie bei der Krankenversicherung Ihrer Wahl mit dem Aufnahmeantrag und später dann jedes Jahr einen aktuellen Steuerbescheid einreichen", erklärt Thomas Adolph vom Vergleichsportal www.gesetzlichekrankenkassen.de. "Auf dessen Grundlage wird Ihr Versicherungsbeitrag berechnet." Wenn jemand die Kasse mit Beginn der Selbstständigkeit wechselt, muss er die zu erwartenden Einkünfte schätzen. Liegen der Kasse weder ein Steuerbescheid noch eine Schätzung der erwarteten Einkünfte vor, verlangt sie automatisch den Höchstbeitrag, also den generellen Beitragssatz in Bezug auf die Beitragsbemessungsgrenze zuzüglich den Zusatzbeitrag.
Ist jemand innerhalb eines Jahres eine Zeit lang selbstständig und eine Zeit lang angestellt, wird sauber getrennt. In der freiwilligen Versicherung für den Selbstständigen werden die Beiträge auf der Basis des Steuerbescheids erhoben, in der Pflichtversicherung für Angestellte nach Gehalt.
Ein Selbstständiger, der wie seine angestellte Partnerin gesetzlich versichert ist, muss nichts weiter beachten. Anders ist es, wenn der Partner privat versichert ist. Dann wird dem Selbstständigen, der gesetzlich versichert ist, ein Anteil des Gehalts des Partners angerechnet. Das kann für einen Selbstständigen, der nur geringe Einkünfte hat, zu einer hohen Belastung führen.
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