Geld abheben: Wo ist "kostenlos" kostenlos?

von Markus Hinterberger, €uro am Sonntag

Es gibt eine ganze Reihe von Banken, die damit werben, dass man weltweit kostenlos an Bargeld kommt. Welche Institute halten Wort?

€uro am Sonntag: Wer den Begriff "kostenlos" ganz ernst nimmt, findet bei überregional tätigen Banken nur drei Angebote, bei denen Kunden tatsächlich nichts zahlen, wenn sie rund um den Globus Bargeld abheben: das DKB-Cash der DKB, das ExklusivKonto der HypoVereinsbank (HVB) und das Girokonto Kombi der Santander Consumer Bank. Bei den anderen Banken unserer Übersicht werden mindestens 1,5 Prozent der abgehobenen Summe als Aufschlag fällig, wenn der Kunde Geld in einer Fremdwährung abhebt.

Doch Vorsicht: Das Konto der HypoVereinsbank kostet 14,90 Euro pro Monat, ob und wie viel dieser Gebühr für die weltweite Bargeldversorgung draufgeht, lässt sich nicht ermitteln. Wer dieses Konto ausschließlich eröffnet, um weltweit günstig an Bares zu kommen, zahlt bei Angeboten von Direktbanken wie Comdirect, Consorsbank, ING-DiBa oder Norisbank weniger - sofern er nicht binnen Jahresfrist Fremdwährungen im Gegenwert von mindestens 10.000 Euro abhebt. Denn die genannten Institute verlangen keine Kontogebühr.

Außerhalb der Eurozone ist es zudem oft günstiger, beim Bezahlen die Kreditkarte stecken zu ­lassen und auf Bargeld auszuweichen. Fast alle Banken berechnen beim Bezahlen eine Gebühr von mindestens einem Prozent des Umsatzes. Manchmal lohnt es sich auch, auf die Girocard umzusteigen. Mit dieser Karte sparen etwa Norisbank-Kunden 0,75 Prozentpunkte, was bei einer Hotelrechnung von umgerechnet 1000 Euro, die mit Karte bezahlt wird, 7,50 Euro ausmacht.

Kostenlos weltweit Bargeld abheben (pdf)