Euro am Sonntag-Interview

ING-DiBa-CEO Jue: "Für Sparer eine attraktive ­Alternative"

20.09.17 17:30 Uhr

ING-DiBa-CEO Jue: "Für Sparer eine attraktive ­Alternative" | finanzen.net

Die ING-DiBa, Deutschlands drittgrößte Bank, bietet künftig digitale Vermögensverwaltung. CEO Nick Jue im Interview mit €uro am Sonntag.

€uro am Sonntag: Passt das neue Angebot zu Ihrem Ansatz, nur beratungsfreies Geschäft anzubieten?
Nick Jue:
Ja, denn wir bleiben unserem beratungsfreien Geschäftsmodell treu. Die Kunden schließen ja schlussendlich einen Vermögensverwaltungsvertrag ab. Da der online abgeschlossen wird, ist er kostengünstig. Das neue Produkt ist in der Niedrigzinsphase für alle Sparer eine attraktive Alternative.



Stimmt es, dass die neue Online-­Vermögensverwaltung nur für ­Bestandskunden ist?
Wir fangen jetzt erst einmal an. Mittelfristig ist eine Erweiterung des Angebots auf Neukunden geplant.

Was verdient ING-DiBa, was verdient ­Scalable bei diesem Angebot?
Die ING-DiBa erhält 0,42 Prozent des Anlagevolumens im Jahr, Scalable Capital erhält 0,33 Prozent.


Warum erhält ING-DiBa mehr?
Die 0,42 Prozent stellen eine Art Flatrate dar, das heißt, darin sind alle Wertpapierkäufe und -verkäufe enthalten, die im Rahmen der Vermögensverwaltung von Scalable durchgeführt werden. Dabei entstehen uns als Bank auch Drittkosten für die ­Abwicklung der Aufträge an den Börsen. Kunden zahlen also keine Gebühren für Wertpapieraufträge, wie sie sonst bei selbst verwalteten Direktdepots üblich sind.

Bisher ist die Depotführung bei ING-DiBa kostenlos. Führen Sie über die ­Online-Vermögensverwaltung jetzt ­indirekt Depotgebühren ein?
Nein, die 0,42 Prozent fallen ausschließlich für die Abwicklung der Trans­aktionen an. Die Depotführung der Direkt­depots wird auch weiterhin ­kostenlos sein.

Bildquellen: ING-DiBa AG, iStockphoto