Franz Wirnhier zur Riesterrente: "Fördersätze schnell erhöhen"
07.11.16 12:30 Uhr
Der Chef der Bayerischen Landesbausparkasse, Franz Wirnhier, fordert vom Gesetzgeber Nachbesserungen für Vorsorge-Sparer.
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€uro am Sonntag: Die Riester-Versicherungsverträge stehen wegen hoher Kosten und mangelnder Transparenz in der Kritik. Schlägt das auf den Wohnriester durch?
Franz Wirnhier: Die teilweise sehr undifferenzierte Kritik an der Riesterförderung ist nicht angebracht. Die staatlichen Zuschüsse und Steuervorteile bieten die Möglichkeit, trotz Minizinsen die eigenen Beiträge zur privaten Altersvorsorge merklich aufzustocken. Und auf Wohnriester-Verträge trifft dies schon gar nicht zu.
Können Vorsorgesparer und Wohnriester-Interessenten sicher sein, dass die staatliche Förderung erhalten bleibt?
Bundessozialministerin Andrea Nahles hat gesagt, dass sich Riesterkunden unabhängig von möglichen gesetzlichen Veränderungen keine Sorgen um ihr Geld und die staatlichen Zusagen machen müssen. Sie hat zudem wiederholt betont, dass hierfür der Vertrauensschutz gilt.
2014 wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Wohnriester zuletzt angepasst. Gibt es Nachbesserungsbedarf?
15 Jahre nach dem Start der Riesterförderung sollte man die Fördersätze erhöhen, um der privaten Altersvorsorge gerade beim aktuellen Nullzinsniveau einen neuen Schub zu geben. Und beim Wohnriester muss der Rechnungszins des Wohnförderkontos, das die geförderten Spar- und Tilgungsbeiträge erfasst, von zwei Prozent auf allerhöchstens ein Prozent abgesenkt werden. Mit Blick auf den Verfall der Kapitalmarktzinsen wäre auch eine Abschaffung der Verzinsung vertretbar. Darüber hinaus wäre eine Ausweitung von Wohnriester auf energetische Modernisierungen wünschenswert.
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Bildquellen: LBS Bayerische Landesbausparkasse