Euro am Sonntag gibt Rat

Digitales Bezahlen mit PayPal: Diese Klicks können kosten - wo Fallen lauern

03.10.20 22:43 Uhr

Digitales Bezahlen mit PayPal: Diese Klicks können kosten - wo Fallen lauern | finanzen.net

Wer Online-Bezahldienste wie PayPal nutzt, sollte die Fallstricke kennen. €uro am Sonntag zeigt, wo Gebühren und Gefahren lauern.

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von Simone Gröneweg, Euro am Sonntag

Die Deutschen konsumieren mittlerweile gern vom heimischen Sofa aus. Der Onlinehandel boomt. Beim Gang an die virtuelle Kasse zeigen die Kunden klare Präferenzen. Sie zahlen am liebsten per Rechnung oder nutzen PayPal. Das wundert nicht, denn der Dienst bietet Vorteile: Mit einem Klick kann man online - quasi in Echtzeit - die Rechnung begleichen. Die Bankdaten werden nicht direkt an den Händler übermittelt. Wer in ausländischen Shops stöbert und fündig wird, kann in verschiedenen Währungen zahlen.

Genau dieser Service aber birgt Tücken. Viele Kunden merken gar nicht, dass der Bezahldienst eine Gebühr veranschlagt, zum Beispiel um einen Preis von Euro in US-Dollar umzurechnen, warnt Jennifer Kaiser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Die Angaben dazu stehen in den allgemeinen Geschäftsbedingungen. Aber die seien so umfangreich, dass vermutlich wenige Verbraucher sie genau lesen, meint Kaiser. "Ansonsten würden sie entdecken, dass die Wechselkursgebühr oft bei vier Prozent liegt."

Das Währungsumrechnen kostet

Diese Kosten lassen sich unter Umständen reduzieren. Statt 148 Euro habe der Einkauf nur 144 Euro gekostet, freut sich zum Beispiel ein PayPal-Nutzer in einem Online-Diskussionsforum. Er hat nämlich seinen Kreditkartenanbieter die Währung umrechnen lassen. Die Möglichkeit steht aber nur Kunden offen, deren PayPal-Zahlungen durch eine Kreditkarte gedeckt sind. Hintergrund: Für ein PayPal-Konto benötigt man ein Bankkonto oder eine Kreditkarte als Zahlungsquelle. Dient dazu ein Bankkonto, besteht die Einsparmöglichkeit nicht. Werden die Transaktionen dagegen durch eine Kreditkarte gedeckt, können Kunden für einzelne Zahlungen beim Kaufabschluss entscheiden, wer umrechnet. Der Vorteil: In der Regel liege die Gebühr des Kreditkartenanbieters bei maximal zwei Prozent, sagt Kaiser. Wer gern und viel im Ausland einkauft, kann mit dieser Maßnahme auf Dauer einiges an Geld sparen.

Ist jemand knapp bei Kasse, bietet der Zahlungsdienst die Möglichkeit zum Ratenkauf. Das gilt für Einkäufe von 99 Euro bis zu 5.000 Euro und wirkt auf den ersten Blick sogar praktisch. Vor dem Abschluss sollte man sich jedoch unbedingt die Konditionen genauer ansehen. Die Laufzeit betrage zwölf Monate, der effektive Jahreszins liege bei 9,99 Prozent, heißt es auf der Website von PayPal. Im Vergleich zu anderen Ratenkrediten ist das nicht besonders billig. So gibt es durchaus einjährige Darlehen, die um die drei Prozent kosten.

Viele PayPal-Nutzer schätzen eine Option besonders: Es ist die Freunde & Familie-Funktion. Sie ist für private Zwecke gedacht. Wer sich zum Beispiel eine Rechnung im Restaurant teilt, kann sich gegenseitig kostenlos Geld überweisen. Dann muss nur einer den Hauptposten begleichen. Leider haben mittlerweile einige Betrüger die Zahlungsvariante für sich entdeckt.

So gab es eine Reihe von Fällen, bei denen Verkäufer Kunden gezielt darum baten, im Internet gekaufte Waren über diese Funktion zu bezahlen. Ihr Argument: Das spare Kosten. Wer sich die Bedingungen durchliest, merkt: Die Kosten spart erst einmal der Verkäufer oder Händler. Im Gegenzug geht ein wichtiger Service verloren. "Es gibt bei dieser Funktion keinen Käuferschutz", betont David Riechmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

So warnt die Polizei in Bayern aufgrund von Betrügereien bereits ausdrücklich davor, die Zahlungsmethode Freunde & Familie-Funktion bei persönlich nicht bekannten Leuten zu nutzen. Das PayPal-Konto wird von den Tätern nur kurzfristig eingerichtet, das erhaltene Geld sogleich an Dritte weitergeleitet und das Konto wieder gelöscht. Um glaubhafter zu wirken, senden die Betrüger das Bild ihres angeblichen Personaldokuments zu, um ihre Identität zu bestätigen. Allerdings sind auch diese Dokumente ergaunert. Das bittere Ende für die betroffenen Verbraucher: Die bestellte Ware kommt niemals an und das überwiesene Geld ist weg.

Anders sieht es aus, wenn man Produkte via Waren & Dienstleistungen bezahlt. Dann greift der Käuferschutz. Er hilft Käufern in zwei Fällen: Wenn der gekaufte Artikel nicht ankommt oder erheblich von der Beschreibung abweicht, also zum Beispiel beschädigt ist. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche vertragliche Vereinbarung des Zahlungsdienstleisters. "Kunden können bei PayPal beantragen, dass ihnen in solchen Fällen der Kaufpreis samt Versandkosten erstattet wird", erklärt Verbraucherschützer Riechmann.

Käufer muss Ware zurücksenden

Allerdings sollten auch Kunden, die Produkte mit PayPal via Waren & Dienstleistungen bezahlen, einen Blick ins Kleingedruckte werfen. "Damit Kunden Anspruch auf den Käuferschutz haben, müssen sie sich an unsere Käuferschutzrichtlinien halten", erklärt eine Sprecherin des Zahlungsdiensts. Dazu zähle auch, dass ein Artikel, der erheblich von der Beschreibung abweicht, an den Verkäufer zurückgesendet werden müsse. Nur dann greife der Käuferschutz. "Wenn der Käufer einen Antrag auf Käuferschutz stellt, aber den Artikel behält, kann der Antrag nicht genehmigt werden", betont sie.

Kunden können immerhin die Rückerstattung der Retourkosten bei PayPal beantragen. Allerdings zahlt der Zahlungsdienstleister maximal 25 Euro pro Rücksendung und das auch nur bis zu zwölf Mal im Jahr. Kunden erhalten unter Umständen also lediglich einen Teil ihrer Sendungskosten erstattet. PayPal selbst rät Kunden dazu, die Rücksendeoptionen und die Bedingungen des Händlers vor der Onlinebestellung zu prüfen.

Wer rechnet um?

Beim Kauf in fremder Währung: Für ein PayPal-Konto ist ein Bankkonto oder eine Kreditkarte als Zahlungsquelle nötig. Werden Zahlungen durch eine Kreditkarte gedeckt, kann der Kunde bei einem Einkauf in einer fremden Währung den Wechselkurs über den Kreditkartenanbieter umrechnen lassen. Das ist meistens günstiger. Der Nutzer entscheidet beim Kaufabschluss konkret für die jeweilige Zahlung, ob der Zahlungsdienst PayPal oder der Kredikartenanbieter umrechnet. €uro am Sonntag hat bei PayPal angefragt, an welcher Stelle des Zahlungsvorgangs das möglich ist. "An dem Punkt, an dem die zu zahlende Summe und mögliche Gebühren angezeigt werden", antwortete PayPal, ohne nähere Details zu nennen. Wichtig ist allerdings: Dient ein Bankkonto als Zahlungsquelle für PayPal, besteht die Wahlmöglichkeit beim Umrechnen nicht.










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Bildquellen: Twin Design / Shutterstock.com, Sean Gallup/Getty Images

Nachrichten zu PayPal Inc

Analysen zu PayPal Inc

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12.02.2021PayPal OutperformCredit Suisse Group
25.06.2020PayPal buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
31.01.2019PayPal OutperformOppenheimer & Co. Inc.
07.01.2019PayPal OverweightBarclays Capital
19.10.2018PayPal OutperformBMO Capital Markets
DatumRatingAnalyst
12.02.2021PayPal OutperformCredit Suisse Group
25.06.2020PayPal buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
31.01.2019PayPal OutperformOppenheimer & Co. Inc.
07.01.2019PayPal OverweightBarclays Capital
19.10.2018PayPal OutperformBMO Capital Markets
DatumRatingAnalyst
01.02.2018PayPal NeutralBTIG Research
10.01.2017PayPal HoldLoop Capital
19.09.2016PayPal HoldCanaccord Adams
27.05.2016PayPal HoldNeedham & Company, LLC
28.04.2016PayPal Sector PerformFBN Securities
DatumRatingAnalyst
04.01.2016PayPal SellMonness, Crespi, Hardt & Co.

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