Alexandra Kindshofer: "Kein Schutz mehr für Deutsche"
06.09.18 12:30 Uhr

Bankgeheimnis: Wer noch schwarze Konten in Österreich hat, sollte nun reinen Tisch machen. Was bei der Selbstanzeige wichtig ist.
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€uro am Sonntag: Frau Kindshofer, das Bankgeheimnis hat in Österreich Verfassungsrang. Gilt es auch künftig noch für alle Kunden der dortigen Kreditinstitute?
Alexandra Kindshofer: Das Instrument bietet ausländischen Bankkunden, also auch allen in Deutschland steuerpflichtigen Anlegern, ab dem 30. September keinen Schutz mehr.
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Was ist zu beachten, wenn man für nicht deklarierte Österreich-Konten und -Depots jetzt noch reinen Tisch machen will?
Für Geldanlagen mit mehr als einer Million US-Dollar Guthaben ist Eile geboten, um noch rechtzeitig eine strafbefreiende Selbstanzeige abzugeben. Diese werden erstmals zum genannten Stichtag gemeldet. Wann genau entsprechende Steuerstraftaten bei deutschen Finanzämtern als entdeckt gelten, ist nicht vorhersehbar.
Wie lange dauert es, wenn man Bankunterlagen derzeit aus Österreich anfordert?
Dies hängt vom Kreditinstitut und vom Umfang der angeforderten Daten ab. Die Zeitspannen bewegen sich zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten.
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Sollte man als Kunde selbst aktiv werden?
Die Voraussetzungen für eine wirksame Selbstanzeige sind in den letzten Jahren stetig und massiv verschärft worden. Aus dem Grund sollten betroffene Bankkunden eine Selbstanzeige nicht im Alleingang oder mittels eines aus dem Internet heruntergeladenen Musterformulars erstellen. Denn schon kleinste Fehler können zum Scheitern der Selbstanzeige führen. Sie kann in einem nachfolgenden Prozess so nur noch als "missglückte Selbstanzeige" strafmildernd gewertet werden.
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