Immobilienexperten sagen Trendwende bei Kaufpreisen in Metropolen voraus
Der zuletzt kräftige Anstieg bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen könnte in einigen der größten deutschen Städte laut Experten bald vorbei sein.
Insbesondere in Berlin, vermutlich aber auch in München sei eine Trendwende abzusehen, erklärte am Dienstag der "Rat der Immobilienweisen", in dem spezialisierte Forschungs- und Beratungsfirmen vertreten sind, in seinem Frühjahrsgutachten. Hintergrund sei, dass der Zuzug in die Metropolen nachlasse und zugleich mehr Wohnungen gebaut würden.
Berlin, München und Hamburg seien lange gewachsen. Inzwischen sei der "Wanderungsgewinn" dieser Städte aber rückläufig, erklärten die Experten. "Es sieht alles danach aus, dass der Schwarm weiterzieht - in günstigere Städte", erklärte Harald Simons vom Beratungsunternehmen Empirica. Zugleich steigen demnach die Genehmigungen für den Neubau von Wohnungen insbesondere in Berlin und Hamburg rasant.
"Als Ergebnis einer rückläufigen Zuwanderung und eines steigenden Angebots rechnen wir in Berlin und München und möglicherweise auch in Hamburg zukünftig nicht mit weiter steigenden Neuvertragsmieten", erklärte Simons. Die aktuellen Kaufpreise ließen sich aber nur mit weiter steigenden Mieterträgen rechtfertigen. "Nach unserem Dafürhalten ist in Berlin sicherlich, in München wahrscheinlich und in Hamburg und Frankfurt möglicherweise mit einem Trendbruch bei den Kaufpreisen zu rechnen."
Im vergangenen Jahr legten die Kaufpreise für Eigentumswohnungen den "Immobilienweisen" zufolge im bundesweiten Durchschnitt um 8,4 Prozent zu. 2015 waren es 7,7 Prozent gewesen. Bei den Mieten in neu abgeschlossenen Mietverträgen schwächte sich der Anstieg hingegen ab: 2015 hatten die Experten noch ein Plus von 3,4 Prozent verzeichnet, im vergangenen Jahr waren es lediglich 2,6 Prozent.
Dow Jones Newswires
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