Immobilien-Betrüger: Was man wissen muss und wie man sie erkennt
Wo freie Wohnungen Mangelware sind, sind Betrüger meist nicht weit. Der rbb berichtete über Betrugsmaschen auf dem Wohnungsmarkt in Berlin. Die Täter versuchen durch verschiedene Tricks an das Geld oder die Daten ihrer Opfer zu kommen.
Betrüger stellen Fake-Anzeigen ins Netz
Ist das Wohnungsangebot zu schön, um wahr zu sein, wird es sich vermutlich um eine Betrugsanzeige handeln. Immobilienportale wie immonet und immowelt warnen vor Betrügern, die Portale wie diese für ihre Zwecke missbrauchen. Wer dringend eine Wohnung benötigt, schlägt bei einem guten Angebot schnell zu. Betrüger nutzen damit die Gutgläubigkeit und oftmals auch die Notlage ihrer Opfer aus, um über verschiedenste Maschen an private Daten sowie Geld zu gelangen.
So erkennt man eine Fake-Anzeige
Wichtig ist es, die betrügerischen Anzeigen zu erkennen, um nicht auf diese hereinzufallen. Sowohl rbb24 als auch die Immobilienportale immonet und immowelt weisen auf die Warnzeichen hin, die helfen zu erkennen, ob es sich um eine Betrugsanzeige handelt. Was meistens noch vor dem ersten Kontakt mit dem Anzeigensteller auffällt, ist dass die Informationen zu dem Objekt oftmals unvollständig sind. Im Gegensatz zu falschen Anzeigen sind seriöse Angebote voll von detailreichen Informationen zu der jeweiligen Immobilie. Fehlt also z. B. die Angabe zur Kaltmiete, oder sind Kaltmiete und Warmmiete gleichhoch, ist dies ein Anzeichen für einen Betrug. Auch der fehlende Energieausweis in der Anzeige ist ein deutliches Warnsignal. Der Preis stellt einen weiteren schnell auffallenden Hinweis dar. Ist dieser im Vergleich zu ähnlichen Objekten sehr gering, handelt es sich vermutlich um einen Betrug. Und auch die Bilder der Immobilie können ein Warnsignal darstellen, wenn diese auffällig nach Werbebildern aussehen. Oftmals hilft hierbei eine umgekehrte Google-Bilder-Suche um herauszufinden, ob diese Bilder schon anderweitig verwendet wurden.
Wenn bereits Kontakt aufgebaut wurde
Ist der Kontakt zum Ansprechpartner des Objekts schon hergestellt, gibt es verschiedene Faktoren, die auf einen Betrüger hinweisen. Oft versuchen diese mittels verschiedenster Begründungen vorab Geld von ihren Opfern zu verlangen. Zum Beispiel laden sie nur dann zu einem Besichtigungstermin ein, wenn man vorab eine Registrierung durchführt und anschließend eine Rechnung für diese bezahlt. Begründet wird dies meist mit einer zu hohen Nachfrage bei der eine Vorauswahl getroffen werden muss. Des Öfteren gehen solche Überweisungen dann ins Ausland. Die Ansprechpartner können angeblich wegen ihres Aufenthaltes im Ausland nicht an der Besichtigung teilnehmen, würden aber gegen eine "Kaution" den Schlüssel an den Interessenten schicken. In anderen Betrugsfällen verspricht der Ansprechpartner das Objekt sogar ohne einen Besichtigungstermin und verlangt schon im Vorfeld eine Kaution. Diese ist jedoch immer erst dann zu bezahlen, wenn schon ein Mietvertrag vorliegt. Durch Phishing-E-Mails versuchen Betrüger an die persönlichen Daten des Opfers zu kommen. Über einen Link soll man sich auf dem Immobilienportal anmelden, wird dann jedoch auf eine gefälschte Log-In-Seite weitergeleitet, um so alle Daten abfangen zu können.
Tipps der Verbraucherzentrale
Generell gilt es bei den Anzeichen eines Betrugs vorsichtig zu sein. Vor allem bei Vorabzahlungen ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Betrug handelt, hoch. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass seriöse Makler oder Eigentümer kein Geld für das Besichtigen eines Objektes verlangen. Überweisungen ins Ausland sollten grundsätzlich vermieden werden, da die Strafverfolgung ins Ausland sehr schwer und langwierig ist. Ist man bereits auf einen Betrug reingefallen, so empfiehlt die Verbraucherzentrale sich umgehend mit der Bank in Verbindung zu setzen, um sich über die Möglichkeiten der Erstattung zu informieren. Außerdem sollte die Anzeige bei dem entsprechenden Immobilienportal gemeldet sowie Strafanzeige bei der Polizei gestellt werden.
Redaktion finanzen.net
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