Warum sich für Schlösser oft keine Käufer finden
In Deutschland stehen zwar einige Schlösser und Burgen zum Verkauf, jedoch lassen sich für die geschichtsträchtigen Anwesen oftmals keine Käufer finden.
Eine eigene Parkanlage, mehrere Schlaf- und Badezimmer und eine Treppe, die an Hollywood erinnert - Schlösser sind nicht nur geschichtsträchtige Anwesen, sondern oftmals auch wahre Luxusbauten. So zu wohnen wie einst Könige und Königinnen klingt erstmal wie ein Traum, doch ausgerechnet diese Immobilien stehen oft lange leer. Dabei könnte man meinen, dass die traditionsreichen Luxusschlösser besonders bei den Superreichen hoch im Kurs stehen würden. Doch oft lassen sich keine geeigneten Käufer für die Domizile finden. Selbst bei Schlössern, die zu Billigpreisen angeboten werden, werden potenziell Kaufinteressierte aufgrund mehrerer Faktoren abgeschreckt.
Kosten und Vorschriften erschweren den Verkauf
Oftmals besteht zwar Interesse an den besonderen Bauwerken, es kommt aber schlussendlich dennoch nicht zum Kauf, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Notwendige Sanierungen und Bauvorschriften stellen für die Kaufinteressenten oft ein Problem dar oder sie sind mit der Lage des Objekts nicht zufrieden. Zwar werden die Anwesen oftmals für einen günstigen Preis angeboten, dennoch handelt es sich dabei um hohe Beträge, die oftmals für die Käufer mit einigen Bedingungen einhergehen. So stellen Faktoren wie mangelnde Energieeffizienz, eine problematische Bauweise und eine schlechte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel oder die nächste Autobahn große Probleme dar. Wie der Bund Deutscher Architekten dem Magazin bestätigte, sind sie außerdem oft in schlechtem Zustand und kaum wirtschaftlich nutzbar.
Denkmalschutz als Problem
Ein herrschaftliches Schloss zu besitzen kann jedoch weitaus mehr Probleme mit sich bringen als hohe Kosten und eine schlechte Lage. Oftmals handelt es sich bei den besonderen Immobilien um denkmalgeschützte Gebäude, die zwar einige Vorteile bieten, jedoch auch viele Nachteile für den Eigentümer mit sich bringen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass in Deutschland nicht automatisch jedes alte Gebäude unter Denkmalschutz steht. Jedes Bundesland hat ein eigenes Denkmalschutzgesetz, das verschiedene Kriterien benennt, die ein Gebäude als schützenswert definieren.
Faktoren, wie das öffentliche Interesse an dem Bauwerk, welches die Sicherung und Förderung des Gebäudes als kulturelles Erbe rechtfertigt, können am Ende über den Denkmalschutz eines Gebäudes entscheiden. Aber auch das Baujahr, eine besondere Architektur oder eine historische Bedeutung spielen bei der Entscheidung eine Rolle. Die Eintragung hat den Zweck, das denkmalgeschützte Haus beispielsweise vor dessen Abriss oder einer baulichen Veränderung zu schützen. Das bedeutet für den Eigentümer jedoch auch einige erhebliche Einschränkungen. Obwohl er sich mit dem Kauf verpflichtet, die Immobilie instand zu halten, hat er bei der zuständigen Behörde eine Genehmigung für sämtliche geplante Baumaßnahmen einzuholen, das heißt er darf nicht ohne Absprache eine Sanierung oder Modernisierung durchführen.
Redaktion finanzen.net
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