"Inklusives Wachstum"

IWF fordert höhere Vermögensabgaben in Deutschland

10.05.17 08:40 Uhr

IWF fordert höhere Vermögensabgaben in Deutschland | finanzen.net

Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert einem Zeitungsbericht zufolge von Deutschland einen stärkeren Kampf gegen Ungleichheit.

Die Bundesregierung müsse mehr zur Stärkung des "inklusiven Wachstums" tun, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf mehrere Personen, die mit dem diesjährigen Deutschlandbericht des IWF vertraut sind.

   Demnach monierte der IWF unter anderem die hohe Abgabenbelastung unterer Einkommen. Dagegen würden Vermögende vergleichsweise gering belastet. Der IWF hält deshalb höhere Steuern auf Eigentum für notwendig.

   Eine weitere Möglichkeit für mehr Wachstums seien stärkere Lohnsteigerungen. Ein Anheizen der Inflation sei dadurch nicht zu erwarten, da die Kerninflationsrate immer noch bei nur rund 1 Prozent liege, hieß es.

   Ein drittes Element, mehr Wachstum für alle zu schaffen, seien höhere Investitionen, insbesondere in die Infrastruktur. Deutschland hat aus Sicht des IWF als eine der wenigen großen Volkswirtschaften fiskalischen Spielraum für höhere Staatsausgaben. Die Steigerung der Infrastrukturinvestitionen sei eine Toppriorität, so die IWF-Ökonomen.

   Daneben schlägt der IWF auch eine Liberalisierung des Dienstleistungssektors und des Arbeitsmarktes vor. Die IWF-Vertreter warnten davor, die Hartz-Reformen zurückzudrehen. Sie hätten einen wichtigen Beitrag zur Rekordbeschäftigung in Deutschland geleistet, und damit das Wachstum gestärkt.

   Die erste Bilanz der IWF-Analyse soll am 15. Mai erscheinen. Im Juni wird der IWF dann offiziell die Artikel-IV Konsultation mit Deutschland beschließen.

  

BERLIN (Dow Jones)

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