Geldanlage für Studenten: Wer früher investiert, ist schneller unabhängig
Als Student befindet man sich in einem perfekten Lebensabschnitt, um mit dem Vermögensaufbau zu beginnen. Durch den langfristigen Anlagehorizont können gerade Studenten alle Chancen an den internationalen Finanzmärkten ausnutzen.
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Mit dem Beginn des Studiums startet ein neuer Lebensabschnitt, der junge Menschen oft vor neue Herausforderungen stellt. Mit der ersten eigenen Wohnung in einer neuen Stadt, weit weg von Zuhause, beginnt für viele die individuelle Emanzipation. Da auch das Geld während dem Studium oft knapp ist, denken nur die wenigsten über die Renditechancen an den internationalen Kapitalmärkten nach. Langfristig kann es sich jedoch lohnen, schon mit kleinen Beträgen in den Aktienmarkt einzusteigen.
Auch Warren Buffett hat einmal klein angefangen
Gerade junge Menschen glauben, dass sich ein Engagement auf dem Aktienmarkt erst mit Beträgen von 10.000 oder 100.000 Euro lohnt. Doch selbst Warren Buffett tätigte seine allererste Investition am Kapitalmarkt mit einem Betrag von nur 115 US-DollarLeitzins.
Ein ETF ist das optimale Investmentvehikel
Die liquiden Mittel, die ein durchschnittlicher Student zur Verfügung hat, reichen natürlich nicht aus, um ein diversifiziertes Depot mit Einzelaktien aufzubauen. Aus diesem Grund empfehlen sich gerade kostengünstige Aktien-ETFs für Studenten. Mit einem ETF können gerade junge Menschen schon mit wenig Kapital in einen ganzen Korb von Aktien investieren und von den Kurssteigerungen an der Börse und den Gewinnbeteiligungen der Unternehmen profitieren.
Ein Blick auf die Nebenwerte zahlt sich aus
Gerade für jungen Menschen, die jegliche Turbulenzen an den Kapitalmärkten noch einfach aussitzen können, empfiehlt es sich in renditestarke Märkte und Branchen zu investieren. Wem die klassischen FTSE All-World und MSCI World ETFs zu konservativ sind, kann auch auf volatilere und dafür ergiebigere Indizes setzen. Gerade Emerging Market-, Mid-Cap- und Small-Cap-Indizes bieten über einen längeren Anlagehorizont höhere Erträge wie die altbewährte Blue Chips. Die höhere Rendite geht aber, wie immer in der Finanzwelt, mit einer stärkeren Volatilität, also einem größeren Risiko einher.
Ein Anlagehorizont von 45 Jahren schafft gewaltige Möglichkeiten
Studenten, die im Alter von 20 Jahren mit Investitionen in einen breiten Aktien-ETF beginnen, können sich zum Renteneintritt über eine gewaltiges Vermögen freuen. Mit einem Anlagehorizont von 45 Jahren kann man ausgiebig am Wirtschaftswachstum und dem Zinseszins-Effekt partizipieren und jeglichen Bärenmarkt aussitzen.
Mit dem DAX 8,3 Prozent pro Jahr
Das Deutsche Aktieninstitut hat berechnet, dass der deutsche Leitindex DAX in den zurückliegenden 50 Jahren im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 8,3 Prozent erzielt hat. In dieser Berechnung wurden natürlich auch die gravierenden Bärenmärkte von 1989, 2000 und 2008 berücksichtigt. Denn kurz- und mittelfristige Kursschwankungen und Börsencrashs werden am Aktienmarkt in längerfristigen Zeiträumen komplett kompensiert. Somit eigenen sich Aktien, Fonds und ETFs gerade für Studenten, die einen langen Anlagehorizont haben.
Beispielrechnung für den Vermögensaufbau mit einem ETF-Sparplan
Ein Student, der im Alter von 20 Jahren einen ETF-Sparplan auf den DAX abschließt und eine monatliche Sparrate von 50 Euro festlegt, muss sich um die Höhe seiner gesetzlichen Rente keinen Kopf mehr machen. Selbst wenn man nun von dem unwahrscheinlichen Fall ausgeht, dass die persönliche Sparrate über den Anlagezeitraum von insgesamt 45 Jahren bei 50 Euro verharrt, ergibt sich bis zum Pensionsalter eine ordentliche Summe.
So kann man mit 265.000 Euro in den Ruhestand gehen
Geht man nun davon aus, dass der deutsche Leitindex auch in Zukunft eine durchschnittliche Rendite von 8,3 Prozent pro Jahr erzielen wird, wäre es einem Student möglich, ohne Anfangskapital und mit einer Sparrate von 50 Euro, die monatlich in einen thesaurierenden DAX-ETF investiert werden, bis zum Rentenalter auf eine Summe vor Kosten und Steuern von rund 265.000 Euro zu kommen. Studenten, die ihre monatliche Sparrate auf 100 Euro festlegen, können bis zum Renteneintrittsalter sogar einen Gesamtbetrag von über einer halben Million Euro erreichen, obwohl sich das gesamte Sparaufkommen über die 45 Jahre nur auf 54.000 Euro beschränkt. Da man die persönliche Sparrate nach dem Studium im Normalfall deutlich erhöht, kann über einen solchen ETF-Sparplan bis zum Pensionsalter jedoch auch leicht ein Betrag von weit über einer Million Euro erzielt werden.
Hohe Kosten gehen zu Lasten der Rendite
Studenten, die sich ein Aktiendepot eröffnen möchten, sollten jedoch genau auf die Gebührenstruktur des Anbieters achten. Möglichst gute Konditionen müssen es ermöglichen, dass auch kleinere Volumina zu günstigen Preisen gehandelt werden können. Denn junge Anleger unterschätzen gerade zu Beginn ihrer Investmentkarriere, welchen negativen Einfluss beispielsweise hohe Ordergebühren auf die Gesamtrendite haben. Studenten müssen deshalb drauf achten, dass ihr persönlicher Broker keine Depotführungskosten, geringe Orderprovisionen, günstige Sparpläne und niedrige Mindestprovisionen anbietet. Gerade Online-Broker bieten für Studenten ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Sparquote ist entscheidend
Um schon vor dem Durchschnitts-Rentenalter die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, genügt es jedoch nicht, monatlich nur 50 Euro zu investieren. Wer beispielsweise schon mit 40 in "Rente" gehen möchte, muss seine monatliche Sparquote erheblich steigern. Je weniger Geld schon im Studentenalter zum Leben benötigt wird, desto mehr liquide Mittel stehen zur Verfügung und können investiert werden. Wem es gelingt, auf diverse Konsumausgaben zu verzichten und einen Großteil seines Einkommens zu sparen, hat dann auch gute Chancen auf frühzeitige finanzielle Unabhängigkeit.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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