Fossilien: Wo sind sie zu finden und wie kann man ihren Wert ermitteln?
Fossilien sind deshalb für die Wissenschaft und für viele Liebhaber so interessant, weil sie Zeugnisse von Lebewesen aus einer anderen Zeit sind. Einige von ihnen sind sogar mehrere 100 Millionen Jahre alt. Doch wo kann man Fossilien heute noch finden und wie findet man heraus, was sie eigentlich wert sind?
Darf man Fossilien sammeln?
Anders als beim Sammeln von Steinen, gibt es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, ob das Behalten von gefundenen Fossilien oder Mineralien als Sammler legal ist oder nicht. Ob man den Fund behalten darf oder nicht, hängt stark davon ab, was, wo und wie gefunden wurde, wie der Umweltwissenschaftler Trevor Boyd bei catawiki erklärt. Um also zu vermeiden in rechtliche Schwierigkeiten zu geraten, sollte man sich vor der Fossiliensuche stets darüber informieren welche Regeln und Gesetze für die betreffende Region gelten. Allgemeingültig ist jedoch, dass das Entwenden von Fossilien aus Nationalparks oder Kulturerbstätten nur mit einer expliziten Genehmigung erlaubt ist. Auch beim Sammeln auf einem Privatgelände sollte man in jedem Fall zunächst eine Genehmigung des Besitzers einholen.
Wo kann man Fossilien finden?
RP-Online zufolge gibt es deutschlandweit einige gute Regionen, die sich zum Sammeln von Fossilien eignen. In Schieferbrüchen, etwa 40 Kilometer von Stuttgart entfernt, können zum Beispiel 180 Millionen Jahre alte Ammoniten, Muscheln oder Gagat gefunden werden. Da dieser Schieferbruch noch immer im Betrieb ist, darf hier das geförderte Material auf Fossilien durchsucht werden. In Nordrhein-Westfalen können Sammler auf dem sogenannten "Fossilienacker" nahe der Eifel fündig werden. Dieses Gebiet wird regelmäßig umgegraben und bringt immer wieder Fossilienfunde hervor. "Welt" zufolge ist der Steinbruch in Altmühltal in Bayern eine der lukrativsten Bereiche der Welt um bei der Fossiliensuche Erfolg zu haben, weshalb auch begeisterte Sucher aus verschiedensten Regionen der Welt anreisen um dort fündig zu werden.
Wie ermittelt man den Wert?
Wurde tatsächlich ein Fossil gefunden, stellt sich nun die Frage, wie mit dem Fund umzugehen ist. Das LWL-Museum für Naturkunde empfiehlt zunächst wissenschaftlich bedeutende Fossilienfunde dem nächsten Naturkundemuseum zu melden. Da man jedoch nicht von vorneherein beantworten kann, welche Fossilien bedeutend und daher meldepflichtig sind und welche nicht, ist es durchaus empfehlenswert alle Funde zu melden. Vor allem gilt dies für fossile Reste von Wirbeltieren oder deren Spuren, fossile Insekten, Krebse und Trilobiten und Großammoniten, da diese häufig zu bedeutenden Funden gehören.
Soll anschließend der Wert des gefundenen Fossils ermittelt werden, steht man vor einer neuen Herausforderung. Anders als es bei Mineralien, wie zum Beispiel Diamanten der Fall ist, lässt sich der Wert von Fossilien nicht nach bestimmten Kriterien abschätzen, erklärt Fossiland. Da es sich bei jedem Fossil um ein Unikat handelt, ist der Markt um den Fossilienhandel für viele Menschen oft sehr undurchsichtig. Möchte man den Wert dennoch ermitteln ist es hilfreich eine Schätzung oder Wertermittlung in Auftrag zu geben. Nach eigenen Angaben prüft Fossiland einzelne Fossilien oder auch ganze Sammlungen auf unterschiedliche den Wert beeinflussende Kriterien, wie zum Beispiel die wissenschaftliche Bezeichnung, den Erhaltungszustand oder die Altersangabe. Solche Wertermittlungen sind jedoch nicht kostenlos: Bewertungen von zum Beispiel Fossiland erhält man ab einem Preis von 250 Euro.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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