Ladesäulen für E-Autos: Ab 2023 muss Kartenzahlung angeboten werden
Immer mehr Autofahrer steigen, unter anderem der Umwelt zuliebe, auf Elektrofahrzeuge um. Das Laden und Bezahlen an öffentlichen Ladesäulen ist jedoch oftmals kompliziert. Deshalb stimmte der Bundesrat einer geänderten Ladesäulenverordnung zu.
So wird derzeit an Ladesäulen bezahlt
Wer ein Elektroauto fährt, muss dieses in regelmäßigen Abständen aufladen. Kann man das Laden nicht von zu Hause aus erledigen, muss man eine öffentliche Ladesäule aufsuchen. Bisher sind die Zahlungsmethoden für die Ladesäulen von verschiedenen Betreibern jedoch uneinheitlich. Wie der Bayrische Rundfunk berichtet, werden die über 46.000 Ladestationen von hunderten verschiedenen Betreibern zur Verfügung gestellt, die außerdem verschiedene Tarife und Vertragsmodelle anbieten. Die meisten Ladestationen funktionieren über Apps oder Kundenkarten, welche dann jedoch nur für ausgewählte Ladesäulen funktionieren. Laut dem Bericht sollen Fahrer von Elektrofahrzeugen im Durchschnitt drei Ladekarten von verschiedenen Anbietern besitzen.
Ab Juli 2023 muss an neuen Ladesäulen Kartenzahlung möglich sein
Um dem entgegenzuwirken und eine einheitliche Zahlungsmethode für alle Ladesäulen anzubieten, fordert die Bundesregierung, dass Ladesäulen ein Lesegerät für Kartenzahlungen anbieten müssen. Am 17. September 2021 stimmte der Bundesrat dem Vorschlag der Bundesregierung zu einer geänderten Ladesäulenverordnung zu. Der neuen Verordnung nach müssen ab dem 1. Juli 2023 alle neuen Ladesäulen eine Kartenzahlungsfunktion für Debit- und Kreditkarten anbieten. Damit soll es den Kundinnen und Kunden erleichtert werden, schneller eine freie Ladesäule zu finden. Eine Aufrüstungspflicht für bereits bestehende Ladesäulen soll es jedoch nicht geben.
Zahl der Elektroautos und Ladesäulen in Deutschland steigt
Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) berichtet, will Deutschland im Bereich der Elektromobilität sowohl als Leitanbieter, als auch als Leitmarkt ein Vorreiter sein. Im Zuge dessen wurde der Umweltbonus bis in das Jahr 2025 verlängert. Außerdem gibt es in der Bundesrepublik viele weitere Förderangebote von Bund, Land, Stadt oder Gemeinde, die den Konsumenten den Umstieg auf elektrisch betriebene Fahrzeuge erleichtern sollen. Statista zufolge stieg die Anzahl von neuzugelassenen Elektroautos seit 2019 um rund 220 Prozent auf ganze 203.040 an der Zahl. Und auch die Anzahl an neuen Ladestationen für Elektroautos steigt stetig weiter. Angaben der Bundesnetzagentur lag die Zahl der in Deutschland verfügbaren Ladesäulen Ende September bei rund 40.257 Normalladepunkten und 6.840 Schnellladepunkten.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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