Das perfekte Meeting: Münchner Startup optimiert Geschäftsreisen
Geschäftsreisen sind stressig und können an den Nerven zehren. Ein Münchner Startup versucht, mit seiner Software die perfekte Meeting-Location zu finden.
Gerade in großen Konzernen oder Unternehmen mit mehreren verstreuten Sitzen sind sie oft unumgänglich: Meetings mit Kollegen von anderen Standorten. Oft sind solche Geschäftsreisen ziemlich stressig für die Teilnehmer. Eine Umfrage des Deutschen Reiseverbands ergab, dass sich acht von zehn Geschäftsreisenden zumindest manchmal gestresst fühlen, wenn sie wieder einmal unterwegs sind. Fast ein Viertel stuft den Stresslevel als hoch oder sehr hoch ein. Grund genug, das leidige Thema Geschäftsreisen einmal anzugehen und zu optimieren. Das dachte sich auch Christian Hieronimi, der 2010 das Startup "CONVIEN" in Gräfelfing bei München gründete.
Kosten- und Zeitersparnis und Umweltfreundlichkeit im Fokus
Das Startup hat es sich zum Ziel gesetzt, Meetings beziehungsweise Geschäftsreisen auf allen Ebenen effizienter zu machen. Neben Zeit- und Kostenersparnis rücken die Münchner auch die Klimafreundlichkeit in den Fokus. Wie funktioniert ihr Produkt konkret?
Mit der Software "Meeting Place Finder" ermittelt das Startup-Unternehmen den perfekten Meeting-Ort für alle Teilnehmer. Der Input, den die Software braucht, ist relativ gering: Lediglich die Standorte der Teilnehmer müssen eingegeben werden und schon sucht die Software nach der optimalen Location.
Niedrige Flugkosten sind nicht immer optimal, wenn die Wartezeiten lang sind
Die optimale Location setzt bei dem Startup auch voraus, dass nicht bestimmte Teilnehmer übervorteilt werden und eine kurze Anreise haben, während andere Teilnehmer mehrere Stunden in Bus, Bahn oder Flugzeug verbringen müssen. "Meiner Meinung nach ist es nur fair gegenüber den Mitarbeitern, wenn alle Teilnehmer gleich behandelt werden und niemand beispielsweise durch eine kurze Anreise übervorteilt werden", schreibt auch Firmengründer Hieronimi in einem Blog-Beitrag über die Gründung seines Startups.
Demnach hat er es selbst in seinem früheren Job in einer leitenden Position eines Medizintechnik-Unternehmens als müßig empfunden, vielen Geschäftsreisen nachzugehen. Oft seien die günstigsten Flugreisen gebucht worden, es sei aber nicht berücksichtigt worden, dass dadurch beispielsweise Umsteigezeiten viel länger werden, was an den Nerven der Reisenden zehrt und die Produktivität und Motivation senkt. Hinzukommt, dass die Wartezeiten außerdem höhere Personalkosten für ein Unternehmen bedeuten.
CO2-Ausstoß um bis zu 40 Prozent senken
Die Software seines Startups berücksichtigt beim Finden des optimalen Meeting-Orts deshalb auch die indirekten Reisekosten, die beispielsweise beim Warten am Flughafen entstehen. Außerdem zeigt die Software bei der Planung auch an, wie groß der CO2-Ausstoß beim jeweiligen Meeting-Ort inklusive Anreise ist. Unternehmen könnten hier laut Aussage von CONVIEN ihren CO2-Fußabdruck pro Meeting um 40 Prozent verringern.
Das Startup hat es sich also zum Ziel gesetzt, die Reisekosten und den CO2-Ausstoß bei Geschäftsreisen zu senken und gleichzeitig die Produktivität der Teilnehmer zu verbessern. Die Idee des Startups dürfte vielen Unternehmen, die oft Meetings veranstalten, gefallen. Denn wenn Kosten und Zeit gespart werden kann, ist das für Firmen immer ein Plus.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: nd3000 / Shutterstock.com, fotohunter / Shutterstock.com