Home Staging - Sowohl für Verkäufer als auch für Käufer ein Gewinn?
Eine Immobilie sollte sich vom ersten Augenblick an in bestmöglichem Zustand präsentieren, wenn ein neuer Käufer gesucht wird. Gutachter warnen jedoch teilweise vor dem sich immer weiter verbreitenden Trend des "Home Staging" - dabei kann dieser sowohl für den Verkäufer als auch für den potenziellen Käufer entscheidende Vorteile mit sich bringen.
Der Trend aus den USA
Schon seit geraumer Zeit werden einige Immobilien, die zum Verkauf stehen, von so genannten Home Stagern aufgehübscht und in Szene gesetzt. Ursprünglich kommt dieser Trend aus den USA, doch auch in Deutschland erfreut er sich mittlerweile immer größerer Beliebtheit. "Die Nachfrage nach Home Staging ist in den letzten Jahren stark gewachsen", so Iris Houghton, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR) und eine der ersten Home Stager in Deutschland. Allein in den Jahren 2011 und 2012 soll sich die Zahl der Aufträge, die DGHR-Mitglieder erhalten haben, verdoppelt haben. Immobilien werden beim Home Staging entrümpelt, aufgeräumt, gesäubert. Anschließend werden die Räume mit verschiedenem Mobiliar sowie Dekoartikeln gestaltet - die Immobilie präsentiert sich auf diese Weise von ihrer Schokoladenseite und soll von Beginn an ansprechend erscheinen.
Warnung vor Home Staging
Ein Gutachterverband warnte laut DGHR jedoch vor Home Staging. Die Befürchtung: Bei der schöneren Gestaltung eines möglicherweise etwas älteren Verkaufsobjekts könnte einiges vertuscht werden. Immobilien würden auf diese Weise zwar optimal für den Verkauf zurechtgemacht, Mängel und Schäden könnten jedoch versteckt werden, so die Gutachter.
Iris Houghton vom DGHR steht dieser Kritik gelassen gegenüber. Es sei ebenfalls Ziel der DGHR, wie auch der Gutachter, Verkäufe von Immobilien fair und transparent zu gestalten. "Schwarze Schafe haben bei uns keinen Platz.", so Houghton. Zu diesem Zweck gebe es seit 2010 einen Ehrenkodex, den alle Mitglieder des Verbandes befolgen müssten. Sollten sie gegen den Kodex verstoßen, würden sie aus dem Verband ausgeschlossen werden und dürften anschließend nicht mehr mit dem Gütesiegel werben. Der Ehrenkodex besagt, dass Baumängel nicht absichtlich verdeckt werden dürfen. Außerdem müssen Eigentümer Schäden, die ihnen bekannt seien, im Voraus beheben oder aber zumindest auf sie hinweisen. "Unseres Wissens kam es in Deutschland wegen Home Staging niemals zur Rückabwicklung des Kaufes", so die Vorsitzende des Verbandes.
Win-Win-Situation
Vielen Menschen fehlt das nötige Vorstellungsvermögen in leeren Räumen, doch bereits der erste Eindruck einer Immobilie kann entscheidend sein. Home Staging bietet die Möglichkeit für potenzielle Käufer, sich die Immobilie in eingerichtetem Zustand vorzustellen.
Und auch Verkäufer können sich über zahlreiche Vorteile freuen. Sie können durch eine optimale Gestaltung der Immobilie und entsprechende Fotos einen größeren Interessentenkreis ansprechen. Zudem kann die Verkaufszeit verkürzt werden, da nur tatsächliche Interessenten zur Besichtigung kommen und sich in den meisten Fällen dann auch für die Immobilie entscheiden. Durch den schnelleren Verkaufsprozess können darüber hinaus Unterhaltungs- sowie Finanzierungskosten eingespart werden.
Gerade auch für private Verkäufer bietet sich Home Staging an, wenn sie beispielsweise geerbt haben, die Immobilie aber schnellstmöglich verkaufen wollen und keine Zeit zum Entrümpeln haben. Home Stager übernehmen diese Aufgaben und richten die Immobilie optimal her. Auch ein positiver Aspekt für Verkäufer ist, dass durch Home Staging häufig der Höchstpreis erzielt werden kann. Denn Menschen sind eher gewillt, in schöne Objekte zu investieren. Zudem gibt es weniger Argumente für Preisverhandlungen auf der Käuferseite, da die Home Stager das Beste aus der Immobilie herausholen.
Redaktion finanzen.net
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