Was zahlen Versicherungen bei Hagel, Gewitter & Co.?
Immer häufiger ziehen starke Unwetter über Deutschland hinweg, zerstören Autos und Häuser. Wann springen welche Versicherungen ein und was zahlen diese?
Schwere Unwetter hielten 2021 die Einsatzkräfte in fast allen Bundesländern in Atem. Umgestürzte Bäume mussten beseitigt und vollgelaufene Keller ausgepumpt werden. Doch für die Geschädigten ist es damit noch lange nicht vorbei, denn die Sturmschäden werden von diversen Versicherungen reguliert. Laut Munich Re verursachten Naturgewalten 2021 insgesamt Versicherungsschäden in Höhe von 280 Milliarden US-Dollar.
Was zahlt die Versicherung bei Sturm?
Sturmschäden werden von Versicherungen laut CosmosDirekt ab Windstärke 8 übernommen. Diese beginnt ab einer Windgeschwindigkeit zwischen 62 bis 74 Kilometer pro Stunde. Die Versicherer orientieren sich dafür an den Informationen und Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes sowie an Schäden, die in der Nachbarschaft entstanden sind. Bei Sturmschäden greifen dann vor allem drei Versicherungen: Wohngebäude-, Hausrat- und Kaskoversicherung.
Die Wohngebäudeversicherung springt ein, wenn das Dach teilweise oder ganz abgedeckt worden ist, ein Ast durch die Fensterscheibe fliegt oder der Schornstein einstürzt. Sollten andere Gebäude wie eine Garage oder ein Gartenhaus betroffen sein, sind diese in der Regel ebenfalls gegen Sturm- und Hagelschäden abgesichert, sofern sie in der Police vermerkt sind.
Überflutet starker Regen Keller, beschädigt Wände oder Inventar, dann hilft die Police gegen Elementarschäden. Diese Versicherung lässt sich allerdings nicht einzeln abschließen, sondern ist Bestandteil einer Wohngebäude- oder Hausratsversicherung. Unter den Versicherungsschutz fallen in der Regel auch Lawinen, Erdrutsche oder Erdbeben. Allerdings muss bei diesem Zusatzschutz in den meisten Fällen eine Selbstbeteiligung von zehn Prozent der Schadenssumme getragen werden.
Schäden an Fahrzeugen
Wird ein Auto durch umgestürzte Bäume oder herabfallende Dachziegel beschädigt, kann der Schaden über eine bestehende Teilkaskoversicherung geltend gemacht werden, so der "ADAC". Doch auch hier ist eine Windstärke von mindestens 8 erforderlich. Die Teilkaskoversicherung kommt allerdings nicht für das Auffahren auf einen bereits auf der Straße liegenden Baum auf. In diesen Fällen ist eine Vollkaskoversicherung erforderlich.
Wer zahlt bei Rohbauten?
Besonders häufig entstehen Schäden an Häusern in der Bauphase. Eine Bauleistungsversicherung übernimmt die Schäden, die der Sturm am Rohbau und auf der Baustelle anrichtet. Dazu gehören nicht nur Dächer oder halbfertige Mauern, sondern auch Gerüste und das Material auf der Baustelle selbst.
Redaktion finanzen.net
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