Bankenverband: Mehr Verbrauchern droht Strafzins auf Erspartes
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) befürchtet, dass schon bald mehr Verbraucher Strafzinsen auf ihre Bankeinlagen zahlen müssen.
Angesichts von Befürchtungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den sogenannten Einlagensatz im September von minus 0,40 auf minus 0,50 Prozent senken könnte, warnte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des BdB in einem Interview mit der Funke Mediengruppe: "Es könnte sein, dass viele Banken auf Dauer nicht mehr umhinkönnen, die zusätzlichen Belastungen auch in der Breite an Privatkunden weiterzugeben."
Schon jetzt koste der Strafzins, den die Banken bei der EZB für das Parken von Geldanlagen bezahlen müssen, die deutschen Geldhäuser rund 2,3 Milliarden Euro im Jahr. Bislang stellten aber nur wenige Institute ihren Kunden die Strafzinsen in Rechnung - zumeist sind besonders hohe Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten im sechsstelligen Bereich betroffen. Die Möglichkeiten, die zusätzlichen Belastungen über Entgelte und Zinsen an die Kunden weiterzugeben, nannte Krautscheid "begrenzt". Dies müsse jede Bank selbst entscheiden. "Aber der Druck steigt weiter, sie auszuschöpfen."
BERLIN (Dow Jones)
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