Studie zeigt: So gehen Wunsch und Realität bei Frauen und Männern beim Einstiegsgehalt auseinander
Studienabsolventen geht im Vorfeld eines Bewerbungsgesprächs ein Aspekt besonders stark durch den Kopf: das Einstiegsgehalt. Wie eine neue Studie zeigt, treten Frauen und Männer dieser Thematik jedoch in unterschiedlicher Manier entgegen.
Im Rahmen dieser Studie hat StepStone die Gehaltsvorstellungen von 47.000 Absolvierenden mit den aktuellen Einstiegsgehältern verglichen.
Unterschiedliche Vorstellungen als Startschuss der Lohnlücke
Wie aus den Ergebnissen der Studie hervorgeht, liegen gewünschtes und tatsächlich realisiertes Einstiegsgehalt bei den Absolventen im Schnitt nicht weit auseinander. 42.500 Euro beträgt das durchschnittliche Einstiegsgehalt und bleibt damit knapp hinter den Erwartungen von etwa 44.700 Euro zurück.
Ganz im Gegensatz zu den verschiedenen Vorstellungen der beiden Geschlechter: Die Studie zeigt deutliche Unterschiede bei den Erwartungen von weiblichen und männlichen Absolventen hinsichtlich des Einstiegsgehalts. Ganze 9.196 Euro trennen dabei die durchschnittlichen Gehaltsvorstellungen von Frauen und Männern. Das gewünschte Einstiegsgehalt von Männern liegt im Schnitt bei 49.954 Euro, das der Frauen bei nur 40.758 Euro. Tina Smetana, Country Manager Germany bei Universum - einer internationalen Employer-Branding-Beratung und Teil der StepStone Gruppe - hat die Befragung der Absolventen über deren Gehaltsvorstellungen im Vorfeld der StepStone-Analyse durchgeführt und verweist hier auf die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern: "Die reale Lohnlücke zwischen Frauen und Männern entsteht bei vielen schon mit den Gehaltsvorstellungen bei der Bewerbung für den ersten Job - und diese bleibt häufig dauerhaft bestehen."
Und tatsächlich ist der Verweis auf die sogenannte "Gender Pay Gap" nicht aus der Luft gegriffen. Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Männern im Schnitt rund 5.600 Euro höher als das der Frauen. Allerdings liegen die Gehaltsvorstellungen der Männer auch 5.000 Euro über dem tatsächlichen Einstiegsgehalt, was unter anderem auch einen völlig anderen Ausgangspunkt bei Vertragsverhandlungen zur Folge hat. Während Männer dazu neigen, sich hinsichtlich des Einstiegsgehaltes zu überschätzen, tendieren Frauen eher zu Bescheidenheit.
Unternehmensgröße und Studienfach prägen Einstiegsgehälter
Die Höhe des Einstiegsgehalts wird maßgeblich vom Studienfach beeinflusst. Laut der Studie können Studierende der Psychologie und der Naturwissenschaften ihre Gehaltsvorstellungen im Durchschnitt um 3.300 Euro auf 41.000 Euro bzw. um 2.700 Euro auf 46.600 Euro nach oben anpassen. Im Gegensatz dazu müssen Studierende der Wirtschaftswissenschaften in vielen Fällen mit einem geringeren Einstiegsgehalt rechnen als erwartet. Bei einem gewünschten Einstiegsgehalt von circa 45.000 Euro bleibt das tatsächliche Gehalt von im Durchschnitt 40.700 Euro mit rund 11 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Auf Studierende des Studienfachs Wirtschaftsingenieurwesen wartet im Schnitt das höchste Einstiegsgehalt mit rund 46.800 Euro, wobei hier mit Vorstellungen von 52.000 Euro auf noch höhere Werte spekuliert wird.
Ebenso zeigt die StepStone-Analyse, dass große Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern mit durchschnittlich 47.700 Euro die höchsten Einstiegsgehälter bezahlen. Auch bei Unternehmen mit bis zu 5.000 Mitarbeitern liegt das Einstiegsgehalt um rund 5.400 Euro höher als in einem kleineren Unternehmen von rund 50 Mitarbeitern. Hier erwarten die Absolventen jedoch mit 8.700 Euro einen noch größeren Unterschied, so die Studie.
Redaktion finanzen.net
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