Vignetten und Co.

Mit dem Auto in den Urlaub: Diese Kosten sollten für Maut eingeplant werden

25.05.23 23:11 Uhr

Mit dem Auto in den Urlaub: Diese Kosten sollten für Maut eingeplant werden | finanzen.net

Das mit der Maut ist irgendwie kompliziert - und schneller als gedacht auch plötzlich ganz schön teuer.

In Europa gibt es keine allgemeine Maut-Regelung und auf den verschiedenen Kontinenten verhält es sich sowieso noch einmal anders mit der Maut, weswegen Reisende sich bei jedem Urlaub aufs Neue informieren müssen - schließlich ändern sich Preise und Richtlinien ständig. Anlässlich der Tatsache, dass die Zahl der laut Statista mittlerweile knapp 20 Millionen Deutschen, die ihren jährlichen Haupturlaub mit dem Auto antreten, in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, haben wir für Sie einen kleinen Maut-Überblick zusammengestellt.

Vignetten

Eine zuverlässige Informationsquelle ist der ADAC - wenn es um Länder in Europa und dem europäischen Wirtschaftsraum geht. So sind laut ADAC in Europa Vignetten weit verbreitet: In den Ländern Bulgarien, Norwegen, Österreich, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn zahlen Autofahrer nicht für eine bestimmte Kilometerzahl, sondern für die Erlaubnis, innerhalb eines bestimmten Zeitraums die Straßen zu befahren. Die Preise können dabei zwischen 3 Euro für eine Woche und bis zu 135 Euro für ein ganzes Jahr variieren. Der ADAC empfiehlt Touristen in den meisten Fällen allerdings Kurzzeitvignetten, da diese sich hochgerechnet eher lohnen. Achtung: Einige Länder nutzen E-Vignetten, andere noch die Print-Variante. Informieren Sie sich vor der Reise, wie Sie Ihre Vignette anbringen und welche Zahlungsweise Sie verwenden müssen.

Vor den Kosten für eine Vignette sollte sich übrigens niemand drücken: Bei Missachtung der Vignettenpflicht können mehrere hundert Euro Bußgeld verlangt werden (in Slowenien sind es laut ADAC 800 Euro) - das gilt auch für andere Maut-Varianten. So darf dem ADAC zufolge beispielsweise das Land Italien bis zu zehn Jahre nach Missachtung der Mautpflicht Bußgeld und Nachzahlung verlangen.

Maut auf Autobahnen, Brücken, Pässen und Tunneln

In den meisten Fällen können Sie Ihre Vignette an einer Maut-Station nahe der Grenze erwerben. An Maut-Stationen auf Autobahnen oder vor Brücken, Pässen und Tunneln zahlen Sie für Streckenabschnitte.

So gibt es laut ADAC, dem österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring-Club (OEAMTC) und der Autovermietung SIXT Länder wie Frankreich, China, Südafrika oder die USA, in denen nur einige bestimmte Straßen wie zum Beispiel die Autobahnen oder Passstrecken kostenpflichtig sind. Die Sondermaut für eine Fahrt durch den Mont-Blanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien beträgt demzufolge satte 45 Euro. Achtung: Auch in Ländern, in denen Sie eine Vignette benötigen, können für beispielsweise Brücken oder Tunnel zusätzliche Kosten anfallen.

Wichtig ist dem ADAC zufolge an Mautstationen immer die Quittung mitzunehmen und niemals ohne Erlaubnis durch das Personal rückwärts zu fahren, um keine Gefahrensituation zu provozieren. Das Rückwärtsfahren ist verboten und kann ebenso wie die Missachtung der Mautpflicht zu hohen Bußgeldern führen.

Die günstigste Reiseroute ausfindig machen

An vielen Maut-Stationen gibt es verschiedene Schalter für verschiedene Fahrzeuge: Sortiert wird entweder wie in Weißrussland nach Gewicht oder wie in der Türkei nach Achsenabstand (Fahrzeuge mit mehr als 3,20 Meter Achsenabstand werden in der Türkei höher bemautet, in Weißrussland zahlen Motorradfahrer keine Maut).

Je nach Strecke können Sie also in Ländern ohne Vignettenpflicht hohe Maut-Kosten vermeiden, wenn Sie die Route entsprechend anpassen. Das ist über weitere detaillierte Internet-Recherche möglich, die aber für weite Strecken schnell aufwendig werden kann. Es gibt auch Apps, die die die billigste Reiseroute planen oder aufzeigen, wo Sie wie viel Maut-Kosten aufwenden müssen.

Im Endeffekt müssen Sie sich vor jeder Reise aufs Neue informieren, sobald sich die Maut-Regelungen oder Ihre Reisebedingungen verändern: Denn gegen die Richtlinien zu verstoßen, wird strafrechtlich verfolgt und kann wie beispielsweise in Slowenien ganz schön teuer werden.

Redaktion finanzen.net

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