Vorsicht bei Temu-Bestellungen: Worauf Kunden achten sollten
Der chinesische Online-Marktplatz Temu erfreut sich großer Beliebtheit dank seiner breiten Produktauswahl und attraktiven Preisen. Doch Käufer sollten auch die rechtlichen Risiken im Blick behalten.
Chinesischer Online-Marktplatz erfreut sich großer Beliebtheit
Temu, ein beliebter chinesischer Online-Marktplatz für verschiedene Waren und Dienstleistungen, erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Die Plattform bietet Verbrauchern die Möglichkeit, Produkte aus einer breiten Palette von Kategorien zu erwerben und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Auch für deutsche Kunden ist die breite Auswahl der Produkte, insbesondere aber die Preisgestaltung im Vergleich zur Konkurrenz ein verstärkter Kaufanreiz.
Käufer berichten über gemischte Erfahrung
Trotz Beliebtheit des Online-Handelsplatzes gibt es auch negative Erfahrungen und mögliche Nachteile im Zusammenhang mit Temu-Bestellungen. Kunden haben in Erfahrungsberichten auf Trustpilot vereinzelt über gefälschte oder minderwertige Produkte berichtet, die sie erhalten hätten, was auf unzuverlässige Händler hinweisen könnte. Zusätzlich können demnach die Versandzeiten variieren und es bestehe das Risiko von Verzögerungen oder Verlusten während des Transports. Darüber hinaus zeigen Erfahrungsberichte, dass der Kundensupport teilweise als unzureichend empfunden werde, wenn es Probleme mit Bestellungen gebe.
Kauf auf Temu kann rechtliche Konsequenzen haben
Es sei wichtig zu beachten, dass Temu selbst nicht für die Qualität der auf der Plattform angebotenen Produkte oder Dienstleistungen verantwortlich sei, so das Verbraucherportal CHIP. Stattdessen handele es sich um einen Marktplatz, auf dem Händler und Kunden direkt miteinander interagierten. Daher könne es in bestimmten Fällen sogar vorkommen, dass Temu-Bestellungen illegal seien. Kunden, die den Online-Marktplatz Temu in Deutschland nutzen, sollten sich daher der potenziellen rechtlichen Risiken bewusst sein, um unbeabsichtigte illegale Handlungen zu vermeiden.
Beim Kauf von Produkten aus dem Ausland müssen deutsche Kunden die Zollbestimmungen des Landes beachten. Einfuhrzölle, Steuern und Vorschriften können je nach Produkt und Herkunftsland erheblich variieren. So ist beispielsweise im Rahmen des Weltpostvertrages geregelt, dass für Bestellungen über 150 Euro Warenwert eine Zollgebühr entrichtet werden muss, wie das Verbraucherportal CHIP berichtet. Die Nichtbeachtung der Zollvorschriften kann demnach zu Strafen und rechtlichen Problemen führen. Des Weiteren sollte sichergestellt werden, dass Käufer die fälligen Steuern auf ihre Online-Einkäufe in Deutschland ordnungsgemäß entrichten. Die absichtliche Hinterziehung von Steuern kann als illegales Verhalten angesehen werden und hat rechtliche Konsequenzen, wie Stiftung Warentest berichtet.
Temu-Kunden sollten außerdem äußerst vorsichtig sein, wenn sie Produkte erwerben, die in Deutschland illegal sind. Dies kann von Plagiaten, Waffen und Drogen bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten reichen. Der Kauf solcher Artikel kann erhebliche rechtliche Folgen haben, wie NetRivals berichtet. Insbesondere im Falle des Kaufs mehrerer Produkte kann den Käufern laut CHIP unter Umständen eine Geschäftsabsicht unterstellt werden.
Temu kommentiert die Kritikpunkte
Temu selbst hat zwischenzeitlich Stellung zu einigen Kritikpunkten genommen - auch zur Zollproblematik. "Unser System unterstützt derzeit keine Bestellungen über 175 Euro. Wir teilen Pakete nicht auf, um Zollkontrollen zu umgehen. Die Aufteilung von Paketen erfolgt in erster Linie aus logistischen Gründen und wenn mehrere Verkäufer beteiligt sind. Zum Beispiel können Artikel von verschiedenen Verkäufern getrennt werden, bestimmte Produkte, die nicht kombiniert werden sollten, werden getrennt gehalten, und um die Effizienz des Versands zu erhöhen, können Produkte mit unterschiedlichen Lieferzeiten von verschiedenen Transporteuren verschickt werden", so der Versandhändler in einer Mitteilung an finanzen.net. Zudem sei die Einführung eines Service geplant, der EU-Kunden an der Kasse eine Schätzung der Steuern, Zölle und Gebühren liefere, die für ihre Bestellungen anfallen können, und die Zollabfertigung für sie übernehme.
"Wir schätzen und begrüßen das Feedback und die Überwachung aus allen Bereichen der Gesellschaft, da wir glauben, dass dies für unser Wachstum und unsere Verbesserung von entscheidender Bedeutung ist. Als junge Plattform, die erst ein Jahr alt ist, verpflichten wir uns, alle relevanten Regeln und Vorschriften einzuhalten", so das Unternehmen mit Blick auf die Einhaltung der EU-Normen.
Redaktion finanzen.net
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