Verunglückte im Straßenverkehr: Gute oder schlechte Autofahrer? - So viele Unfälle bauen Männer und Frauen wirklich
Die Sicherheit im Straßenverkehr ist ein zentrales Thema, das jährlich viele Menschen betrifft. Doch wie verhält es sich zwischen Männern und Frauen? Sind bestimmte Gruppen gefährdeter oder verursachen häufiger Unfälle? Aktuelle Statistiken aus Deutschland zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, insbesondere bei Unfallzahlen, Ursachen und deren Schweregrad.
Wer verursacht mehr Unfälle: Männer oder Frauen?
Eine Analyse des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass Männer häufiger an Verkehrsunfällen beteiligt sind als Frauen. Im Jahr 2023 waren 72 Prozent der verunglückten Pkw-Insassen männlich.
Männer neigen häufiger zu riskantem Fahrverhalten, wie das Statistische Bundesamt betont. Aggressives Überholen, höhere Geschwindigkeiten und eine höhere Risikobereitschaft seien typische Verhaltensweisen, die oft zu Unfällen führen. Frauen hingegen würden im Durchschnitt defensiver fahren und sich seltener auf riskante Manöver einlassen.
Risikofaktoren: Alkohol, Drogen und Ablenkung
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Unterschiede in den Unfallzahlen ist der Einfluss von Alkohol und Drogen. Männer stehen häufiger unter dem Einfluss dieser Substanzen als Frauen, was das Unfallrisiko erheblich erhöht. Im Jahr 2023 waren 87 Prozent der bei Alkoholunfällen verunglückten Personen männlich.
Neben Alkohol und Drogen spielt auch Ablenkung eine zentrale Rolle. Unachtsamkeit oder Ablenkung sind häufige Unfallursachen, wobei genaue geschlechtsspezifische Daten hierzu begrenzt sind. Es wird jedoch angenommen, dass externe Einflüsse - beispielsweise Kinder im Fahrzeug - eine Rolle spielen können.
Altersgruppen: Wer ist besonders gefährdet?
Ein Blick auf die Verteilung der Unfallzahlen nach Altersgruppen zeigt, dass jüngere Menschen, insbesondere Männer, überproportional häufig betroffen sind. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen waren Männer im Jahr 2023 besonders häufig an Unfällen beteiligt.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig: mangelnde Fahrpraxis, überschätztes Können und eine höhere Bereitschaft, Risiken einzugehen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Unfallbeteiligung bei beiden Geschlechtern ab, steigt jedoch bei Senioren ab 65 Jahren wieder leicht an. Ältere Fahrer sind seltener für schwere Unfälle verantwortlich, doch körperliche Einschränkungen können ihre Reaktionszeit beeinträchtigen.
Unfallfolgen: Schweregrade und Unterschiede
Männer neigen nicht nur dazu, häufiger Unfälle zu verursachen, sondern auch schwerwiegendere. Die höhere Geschwindigkeit, mit der Männer tendenziell fahren, erhöht das Risiko schwerer oder tödlicher Verletzungen. Im Jahr 2023 starben in Deutschland 2.830 Menschen bei Verkehrsunfällen, so das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung vom 27. Februar 2024.
Frauen erleiden hingegen häufiger leichtere Verletzungen, was auch mit ihrem defensiveren Fahrstil in Verbindung gebracht wird. Dieser sorgt in der Regel dafür, dass die Unfälle weniger schwerwiegend ausfallen. Dennoch sind Frauen bei Unfällen oft die verletzte Partei, da sie häufiger in fremdverschuldete Unfälle verwickelt sind.
Wer ist nun der bessere Fahrer?
Die Zahlen zeigen, dass Männer im Straßenverkehr häufiger Unfälle verursachen und oft ein riskanteres Fahrverhalten an den Tag legen. Frauen hingegen fahren defensiver, was sie seltener zu Unfallverursachern macht. Doch es wäre falsch, allein das Geschlecht als ausschlaggebenden Faktor für Verkehrssicherheit zu betrachten. Faktoren wie Alter, Fahrpraxis und situative Einflüsse spielen eine ebenso große Rolle.
Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, sollten Präventionsmaßnahmen geschlechterübergreifend ausgerichtet sein. Dazu gehören strengere Kontrollen gegen Alkohol und Drogen am Steuer, gezielte Fahrsicherheitsprogramme für junge Fahrer und eine verbesserte Verkehrserziehung, die auf defensives Fahren setzt. Nur so kann das Unfallrisiko nachhaltig reduziert werden.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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