Für weniger als 10.000 Euro: So wird aus einem Benziner ein Elektroauto
Ein französisches Startup will den günstigen Umbau jedes Modells vom Verbrenner zum Elektroauto ermöglichen.
Vom Verbrenner zum E-Auto
Mittlerweile ist für die Politik und die meisten Autobauer klar, dass die Zukunft den Fahrzeugen mit Elektroantrieb gehört. Auch den meisten Kunden ist dies bewusst, dennoch entscheiden sich immer noch viele beim Kauf für ein Auto mit Verbrennungsmotor. Ein Grund für diese Entscheidung ist der hohe Kostenaufwand, der mit der Wahl eines Elektroautos verbunden ist. Auch staatliche Kaufprämien sind oft nicht Anreiz genug, sich gegen den günstigeren Verbrenner zu entscheiden. Genau dieses Problem hat sich ein französisches Startup zur Aufgabe gemacht. Die Gründer von Phoenix Mobility wollen künftig jedes Auto mit Diesel- oder Benzinmotor umrüsten und mit einem Elektromotor ausstatten.
Das französische Startup
Phoenix Mobility hat große Pläne für die Zukunft. Sie wollen bis zum Jahr 2025 mehr als eine Million Fahrzeuge mit einem neuen Elektroantrieb ausrüsten und versprechen, dass der Umbau bei einigen Modellen schon für weniger als 10.000 Euro möglich ist. Grundsätzlich sollen die Kosten rund 30 Prozent niedriger ausfallen, als beim Kauf eines entsprechenden Neuwagens. Den beiden Gründern Wadie Maaninou und Filip Gardler ist auch der ökologische Aspekt ihres Vorhabens sehr wichtig, denn oft ist es sinnvoller, das eigene Auto umzurüsten, statt durch ein neues zu ersetzen. Der Nachteil eines Umbaus ist jedoch bislang, dass die ganz hohen Reichweiten nicht zu erreichen sind. Das Startup bietet bisher zwei Akkuvarianten mit 150 Kilometern oder 300 Kilometern Reichweite an.
Après plus d’un an de R&D, Phoenix Mobility a développé son premier kit de conversion de véhicules thermiques en véhicules 100% électriques. Obj : des VE moins chers et plus propres. #retrofit #PhoenixMobility pic.twitter.com/yhyGiOtEWq
- PhoenixMobility (@MobilityPhoenix) 1. September 2019
Die Risiken eines Umbaus
Damit die ambitionierten Ziele des Startups jedoch umsetzbar werden, muss für die Zukunft eine Form der Rechtssicherheit geschaffen werden, denn bislang gehen Kunden mit dem Umbau ihres Autos ein gewisses Risiko ein. Grund ist die Umrüstung, wodurch für das Auto eine neue Zulassung beantragt werden muss. Jedoch kann diese problematisch werden, da sich durch die Umrüstung zentrale Eigenschaften der ursprünglichen Genehmigung verändert haben, so erhöht sich durch den Einbau des Akkus beispielsweise das Gewicht des Fahrzeugs. Veränderte Eigenschaften führen oft dazu, dass der TÜV das umgebaute Auto ablehnt. Die dann notwendigen nachträglichen Ausbesserungen sind in der Regel recht teuer und auch eine spätere Reparatur könnte zur versteckten Kostenfalle werden. Die Umbauten sind Unikate und so ist es sehr wahrscheinlich, dass Werkstätten im Falle einer Reparatur hohe Rechnungen ausstellen oder schlichtweg nicht in der Lage sind, das Fahrzeug in Stand zu setzen. Aufgrunddessen bleibt abzuwarten, inwiefern eine nachträgliche Umrüstung vom Verbrenner zum Elektroauto für Unternehmen und Kunden lukrativ und umsetzbar ist.
Isabell Tonnius / Redaktion finanzen.net
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