Touristenfallen: So können Sie sich auf Reisen im Urlaub vor Abzocke schützen
Für Urlauber lauern im Ausland an jeder Ecke versteckte Kosten und Betrügereien. Nicht alle Zusatzgebühren sind vermeidbar, dennoch lässt sich durch detaillierte Reiseplanung Geld sparen. Doch vor allem sollten Touristen Sensibilität für Betrüger und Taschendiebe entwickeln, damit der Urlaub sich nicht zur Ausbeute entwickelt.
Akkurate Kostenkalkulation bei der Reiseplanung
Urlaube sind für Touristen in der Regel eine teuer bezahlte Auszeit vom Arbeitsalltag. Neben Reise- und Hotelkosten, erwarten den Touristen Eintrittskarten, Eventtickets, Lebensmittel und allgemein kostspielige Vergnügungen. In manchen Regionen wird der Reisende in Form von Gebühren wie Bettensteuer, Ökoabgaben oder Flughafengebühren erneut zur Kasse gebeten. Diese lassen sich nicht vermeiden, dementsprechend sollten sie in der Kostenkalkulation berücksichtigt werden.
Doch auch vor Betrügern und Touristenabzockern muss der Urlauber gewappnet sein, denn unwissende Touristen stellen für Betrüger leichte Beute dar.
Unvermeidbare Touristensteuern
Diverse Gebühren werden sich für den Urlauber nicht umgehen lassen, so müssen Tagestouristen in Venedig seit Mai 2019 eine Eintrittsgebühr von drei Euro zur Besichtigung der Stadt zahlen, bis 2020 soll die Gebühr auf sechs Euro ansteigen. Die Lagunenstadt erhofft sich hierdurch die Urlaubsmassen einzudämmen, um die Stadt vor Überfüllung zu schützen.
Vor allem sollen Tagesgäste weltweit finanziell belangt werden, so plant auch Amsterdam die Einführung einer Besuchersteuer: Touristen von Kreuzfahrtschiffen werden hier schon seit Anfang 2019 aufgefordert eine acht Euro Tagesgebühr zu zahlen. Ausgearbeitet wird in der holländischen Touristenhochburg noch, wie auch Bus- und Autotouristen zu Abgaben gezwungen werden können.
Aber auch in Großbritannien und Norwegen sollen Urlauber und vor allem Tagestouristen in Zukunft zusätzliche Gebühren zahlen, so haben Hotelgäste im schottischen Edinburgh eine Touristenabgabe zu zahlen. In Norwegen werden vermehrt Mautstellen installiert, an welchen Touristen ebenfalls zahlen müssen, um Zufahrtsstraßen und weitere Knotenpunkte passieren zu können.
Diese kostspieligen Touristensteuern gewinnen an globaler Popularität, dementsprechend sollten Urlauber ihre Reise konkret planen und vor Urlaubsantritt möglichst ausgiebige Informationen in Erfahrung gebracht haben. So könnten sich gewisse Zusatzgebühren einsparen lassen.
Mit weniger Aufwand erheben Städte mit beliebten Sehenswürdigkeiten eine Touristensteuer. Diese wird in den meisten Fällen den Eintrittstickets hinzugerechnet, wodurch die Preise sich teilweise verdoppeln. So zahlen Urlauber zur Besichtigung der Maya-Stadt Chichén Itzá in Mexiko dank der Steuer anstatt 11,10 Euro rund 23 Euro.
Wer auf die Sehenswürdigkeiten nicht verzichten möchte, sollte im Internet nach den sogenannten City-Pässen der jeweiligen Stadt recherchieren. Diese bündeln mehrere lokale Attraktionen in einem Gutscheinheft, welche Eintrittskarten zu den populärsten Sehenswürdigkeiten enthält. Die Kosten für den City-Pass fallen dementsprechend geringer aus, als würde jedes enthaltene Ticket einzeln gekauft werden.
Wachsamkeit gegenüber Betrügern
Neben den kaum zu umgehenden Kurtaxen und erhöhten Eintrittspreisen, lauern in Touristenmetropolen jedoch weitere Touristenfallen. Diese lassen sich jedoch mit Vorsicht und Wachsamkeit vermeiden.
Die größte Gefahr geht in der Regel von Taschendieben aus, diese lauern meist an beliebten Orten und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Diebesbanden agieren in Gruppen und nutzen Gedränge und die Anonymität der Menschenmassen, um unbemerkt Brieftaschen und andere Wertgegenstände zu stehlen. Besonders zu Zeiten der örtlichen Rush-Hour sollten Touristen jegliche Wertsachen sicher verstauen und eine gewisse Sensibilität gegenüber ungewöhnlichem Verhalten entwickeln. Beliebte Methoden zum Diebstahl stellen das Anrempeln, Ansprechen und das Bekleckern mit Lebensmitteln zur Ablenkung dar. Komplizen nutzen die Phasen der Unaufmerksamkeit zum Taschendiebstahl.
Eine weitere Touristenfalle stellt der Rosentrick dar, hier wird dem Urlauber eine Rose vermeidlich geschenkt und in die Hand gedrückt, daraufhin wird eine erhebliche Summe für die Rose verlangt und Rückgabe wird abgelehnt. Wer nicht zahlen möchte wird vehement bedrängt, daher sollte Blume von vornherein gar nicht erst angenommen werden. Diesen Trick gibt es in verschiedenen Varianten, so versuchen Betrüger in Paris beispielsweise einen wertlosen Ring zu verkaufen, oder Musiker in New York ihre Tonaufnahmen.
Zudem sollten Touristen niemals auf Hütchenspieler eingehen, diese gewinnen durch geschickte Betrügereien immer.
Auch Fahrkarten für öffentlichen Nahverkehr sollten stets am offiziellen Schalter gekaufte werden. Betrüger versuchen häufig falsche Fahrkarten für überteuerte Preise an Touristen zu verkaufen.
Ähnliches gilt für Taxis und Mitfahrgelegenheiten, Urlauber sollten nie nicht lizenzierte Fahrzeuge nutzen, diese verlangen absurde Fahrpreise und können auch anderweitig gefährlich werden.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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