Tipps für Eigentümer

Extremwetter: So schützt man das Eigenheim vor Starkregen

09.09.24 21:32 Uhr

Wetterschäden nehmen wegen Klimawandel immer mehr zu: Wie sich Eigenheim-Besitzer gegen Starkregen wappnen | finanzen.net

Wenn es zu Starkregen kommt, sind viele Eigentümer nicht auf die riesigen Wassermassen ausreichend vorbereitet. Es gibt aber verschiedene Maßnahmen, die Eigentümer ergreifen können, um ihr Haus besser zu schützen.

Neue Temperaturrekorde, aber keine Zunahme von Starkregen

Wie der Deutsche Wetterdienst in einem Faktenpapier zum Extremwetterkongress 2023 berichtet, wird davon ausgegangen, dass infolge der globalen Klimaveränderungen eine starke Veränderung von Extremwettereignissen zu erwarten ist. In dem Faktenpapier, das vom Deutschen Wetterdienst und dem Extremwetterkongress veröffentlicht wurde, wird prognostiziert, dass es in Deutschland in Zukunft "zu einer Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen und einer Abnahme anderer extremer Wetterereignisse wie beispielsweise strenge Fröste" kommen wird. Neue Temperaturrekorde würden wahrscheinlicher, und die Anzahl heißer Tage habe sich in Deutschland seit den 1950ern, als die Anzahl noch bei etwa drei Tagen pro Jahr lag, "auf derzeit durchschnittlich neun Tage pro Jahr verdreifacht". Im Bereich der Starkregenereignisse lassen sich allerdings keine signifikanten Veränderungen feststellen. "Im Gebietsmittel für Deutschland hat sich im Zeitraum von 1951 bis 2022 die Anzahl von Tagen mit Niederschlägen = 20 mm nur unwesentlich verändert", so der Bericht. Hier bestehe noch Forschungsbedarf.

Grundstück soll Wasser aufsaugen

Nichtsdestotrotz kann es sich für Eigentümer lohnen, ihr Eigenheim gegen Starkregen zu wappnen. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall gibt in einem Beitrag den Tipp, dass das eigene Grundstück als eine Art Schwamm konzipiert werden sollte, welches das Regenwasser regelrecht "aufsaugt". Ausschlaggebend sei hierbei, wie viel Fläche fest versiegelt ist, etwa durch Pflasterung oder Betonierung, was verhindert, dass Wasser abfließen kann. Eine Faustformel sei es, zwei Drittel des Grundstücks so zu gestalten, dass es wasserdurchlässig ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu erreichen. Herkömmliche Betonsteine, Sickerpflaster, Rasengittersteine und Holzpflaster können laut Schwäbisch Hall dazu genutzt werden. Auch Rasenflächen und Bepflanzung seien gute Mittel, um das Wasser aufzufangen.

Gezielte Abflusskonstruktionen schützen das Haus

Eine weitere Möglichkeit, das eigene Heim gut gegen Starkregen zu wappnen, besteht darin, abfließendes Wasser vom Dach gezielt dem Boden zuzuführen. Die Konstruktion einer Mulde sei laut Schwäbisch Hall der einfachste und günstigste Weg, um Entlastung zu schaffen. Auch die Konstruktion einer Rigole, einem unterirdischen, oftmals mit Kies gefüllten Pufferspeicher, kann Abhilfe schaffen. Ebenfalls sei ein Schacht denkbar, durch den das Wasser durch schlecht durchlässige Schichten hin zu einer Bodenschicht befördert wird, wo es schließlich versickert.

Als Alternative ließe sich auch ein Wasserspeicher installieren, beispielsweise in Form einer Regentonne oder eines Wassertanks. Auch ein Gartenteich oder ein Gründach könnten laut dem Beitrag sinnvoll sein.

Den Keller vor Starkregen schützen

Ein großes Problem bei Starkregen stellt häufig der Keller dar, der oftmals überflutet wird. Laut der Schwäbisch Hall ist bei Neubauten die Wahl der Abdichtung für einen trockenen Keller maßgeblich. Eine wasserundurchlässige Beschichtung in "Form einer Schwarzen Wanne aus Bitumendickbeschichtung oder einer Weißen Wanne aus wasserundurchlässigem Beton" seien gute Mittel, um den Keller zu schützen. Bestandsbauten könnten hingegen durch gezielte Nachrüstungen wasserfest gemacht werden. Der Beitrag weist auch auf die Gefahr von alten Ölheizungen hin, die unter dem Wasserdruck platzen könnten. Maßnahmen, um dies zu verhindern, sollten mit Experten besprochen werden.

Redaktion finanzen.net

 

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