Tankstellen-Shops

Nicht nur Kraftstoff: So machen Tankstellen ihren Umsatz

30.09.21 23:36 Uhr

Nicht nur Kraftstoff: So machen Tankstellen ihren Umsatz | finanzen.net

Tankstellen werden schon lange nicht mehr ausschließlich für das Tanken genutzt. Mit verschiedenen Dienstleistungen und integrierten Shops sind sie für viele Menschen die erste Anlaufstelle bei schnellen Besorgungen.

Auf dem Heimweg noch schnell tanken und dabei etwas zu trinken und eine Zeitschrift kaufen. So machen es wahrscheinlich viele Deutsche, wenn der Ladenschluss immer näher rückt. Doch es geht auch ausgefallener. So kann man mittlerweile an vielen Tankstellen von Babynahrung über Fertiggerichte bis hin zu Zigaretten alles kaufen. Der Tankstellen-Shop entwickelt sich dabei immer mehr zu einem kleinen Supermarkt. So fand die Tankstellenkette HEM in einer repräsentativen Studie heraus, dass jeder Dritte der 2.203 Befragten die Tankstelle außerhalb der Supermarkt-Öffnungszeiten zum Einkauf von Kleinigkeiten nutzt. Auch um während langer Autofahrten eine Pause zu machen, sind sie gern gesehene Anlaufstellen.

Tankstellen-Shops als wichtige Einnahmequelle

Besonders gerne kaufen die Deutschen dabei kalte Getränke, Snacks und Süßigkeiten, Kaffee sowie Zigaretten ein. So ist für knapp die Hälfte der Befragten ein belegtes Brötchen der beliebteste Tankstellen-Snack. Auch Drogerie-Artikel werden vermehrt erworben.

Doch trotz dieser bequemen und schnellen Einkaufsmöglichkeit nutzen 45 Prozent der Befragten die Tankstelle nur für Not- und Zusatzkäufe. Die Grundversorgung mit Lebensmitteln erfolge weiterhin in Supermärkten, da für den Großteil der Befragten die Preise der Tankstellen-Shops zu hoch seien. Zudem bemängeln 28 Prozent die geringe Auswahl im Vergleich zu Supermärkten. Auch die Corona-Krise hatte einen Einfluss auf das Konsumverhalten an Tankstellen. So kauften viele Menschen während der Pandemie nicht nur vermehrt online ein, auch wurde häufiger auf Tankstellen-Shops zurückgegriffen, um lange Schlangen vor den Supermärkten zu umgehen.

Um das Einkaufen so angenehm wie möglich zu gestalten, kooperieren laut Berichten der "WirtschaftsWoche" immer mehr Tankstellenketten mit großen Lebensmitteleinzelhändlern wie Edeka oder Rewe. So plant Aral in den nächsten Jahren bis zu 1.000 Tankstellen Mini-Supermärkte unter dem Logo Rewe ToGo zu eröffnen. Der Konkurrent Jet arbeitet hingegen mit Edeka am perfekten Shopkonzept. Der Grund für diese Anstrengungen sind laut Aral die Einnahmen der Shops. Über 60 Prozent des Einkommens von Tankstellenunternehmern werde inzwischen mit Einzelhandelsprodukten erwirtschaftet.

Freundlichkeit der Mitarbeiter ist vielen Befragten wichtig

Doch nicht nur der Tankstellen-Shop gewinnt immer mehr an Bedeutung, auch zusätzliche Dienstleistungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Messung des Reifendrucks und die Autowäsche wird hierbei, neben dem Tanken selbst, am häufigsten von den Befragten genannt. Entscheidend für einen guten Service seien zudem laut "HEM" die Freundlichkeit und Schnelligkeit der Mitarbeiter sowie die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens.

Tim Adler / Redaktion finanzen.net

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