Studie ermittelt

In diesen Branchen winkt das meiste Weihnachtsgeld

08.12.20 22:21 Uhr

In diesen Branchen winkt das meiste Weihnachtsgeld | finanzen.net

Viele deutsche Arbeitnehmer freuen sich Ende November über das alljährliche Weihnachtsgeld. Dieses fällt in Abhängigkeit zur Branche und Region unterschiedlich hoch aus. Auch wie groß der Anteil der Arbeitnehmer ist, der sich über die Prämie freuen kann, ist branchenabhängig.

2.661 Euro Weihnachtsgeld

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu, wirtschaftlich betrachtet litten in Deutschland die meisten Unternehmen - teilweise sehr stark - unter der Corona-Krise. Nichtsdestotrotz werden Arbeitgeber auch in diesem krisengeprägten Jahr wieder Weihnachtsgeld an Arbeitnehmer ausschütten.

Wie das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung vom 11. November mitteilte, kommen neun von zehn Tarifbeschäftigten beziehungsweise 87,4 Prozent in den Genuss eines Weihnachtszuschlags. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs um 0,5 Prozent.

Auch hinsichtlich der Höhe des Weihnachtsgelds konnte das Statistische Bundesamt einen Zuwachs um 1,1 Prozent feststellen. So liegt das 13. Monatsgehalt bei durchschnittlich 2.661 Euro brutto, wobei deutliche regionale Unterschiede zu erkennen sind. Während in Westdeutschland durchschnittlich 2.684 Euro brutto ausgezahlt werden, erhalten Tarifbeschäftigte in Ostdeutschland mit 2.503 Euro brutto 7,2 Prozent weniger Weihnachtsgeld.

Die Höhe des Weihnachtsgelds ist branchenabhängig

Eine größere Rolle hinsichtlich der Höhe des Weihnachtsgelds als die Region, in der sich die Arbeitsstätte befindet, spielt die Branche, in der Tarifbeschäftigte arbeiten. Das größte Weihnachtsgeschenk bekommen Angestellte im Bereich der Gewinnung von Erdöl und Erdgas. Hier erhalten 100 Prozent der Tarifbeschäftigten ein durchschnittliches 13. Gehalt von 5.910 Euro.

Auf dem zweiten Rang liegen Angestellte aus der Rundfunkveranstalter-Branche. Sie erhalten im Durchschnitt 5.509 Euro Weihnachtsgeld. Allerdings wird dieses nur an 76,7 Prozent der Tarifbeschäftigten ausgezahlt.

Auf den Rängen drei, vier und fünf liegen Tarifbeschäftigte aus der Energieversorgung (99,9 Prozent erhalten im Durchschnitt 4.991 Euro), Kokerei und Mineralölverarbeitung (100 Prozent erhalten im Durchschnitt 4.932 Euro) sowie aus der Chemieindustrie (98,7 Prozent erhalten im Durchschnitt 4.813 Euro).

Erheblich weniger Weihnachtsgeld erhalten die auf den letzten Plätzen liegenden Tarifbeschäftigten aus der Landwirtschaft und Jagd sowie Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften. 73,9 Prozent der in der Landwirtschaft Tätigen können mit einem Weihnachtsgeld von 493 Euro rechnen, während 99 Prozent der Tarifbeschäftigten aus der Vermittlung von Arbeitskräften durchschnittlich 364 Euro erhalten.

Wer hat Anspruch auf Weihnachtsgeld?

Ob der Arbeitgeber Weihnachtsgeld auszahlt, ist an diverse Voraussetzungen geknüpft. Zum einen kann der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern aufgrund von guter Leistung, Betriebstreue oder sonstigen Beweggründen, einen Weihnachtsbonus auszahlen. Zum anderen kann das 13. Gehalt vertraglich vereinbart werden. In wirtschaftlich ungünstigen Jahren kann sich das Unternehmen allerdings vorbehalten, das Weihnachtsgeld nicht auszuzahlen. Vor allem dann, wenn der Arbeitgeber in den Jahren zuvor eindeutig angegeben hat, dass mit dem 13. Gehalt nicht jedes Jahr zu rechnen ist.

Vertragsunabhängig erhalten in Deutschland 53 Prozent der Arbeitnehmer Weihnachtsgeld, wobei laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung eine Diskrepanz zwischen Frauen und Männern besteht. 55 Prozent der Männer erhalten in Deutschland ein 13. Gehalt, wohingegen nur 50 Prozent der Frauen ein Weihnachtsgeld ausgezahlt bekommen.

Da es sich beim Weihnachtsgeld um eine Zahlung vonseiten des Arbeitgebers handelt, muss dieses auch regulär im Zuge der Einkommenssteuer versteuert werden. Dies gilt auch für jegliche Boni oder Gewinnbeteiligungen.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net

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