Stromspeicherung

Dunkelflaute: So kann die Stromversorgung gesichert werden

21.03.25 23:12 Uhr

Dunkelflaute: So geht man die unterschätzte Gefahr für unsere Stromversorgung an | finanzen.net

Erneuerbare Energien sind eine wichtige Säule nachhaltiger Energiepolitik. Doch besonders Wind- und Solarenergie sind abhängig von der Wetterlage, sollen aber bis 2030 rund 80 Prozent der Energieversorgung in Deutschland abdecken. Eine effektive Speichertechnologie scheint also unerlässlich.

Dunkelflaute

Dunkelflauten sind Perioden, in denen weder Wind- noch Solarenergie ausreichend Strom liefern. Grund sind wechselnde Wetterlagen, in denen wenig Windgeschwindigkeit und eine geringe Sonneneinstrahlung vorherrschen. Laut der Bundesnetzagentur werde "in Deutschland gut die Hälfte des Energiebedarfs aus Windkraft und Sonne" abgedeckt - Tendenz steigend. Eine mangelnde Versorgung durch diese erneuerbaren Energien kann enorme Auswirkungen auf die Verbraucher haben, insbesondere diejenigen mit dynamischen Stromtarifen. So stieg beispielsweise am 20. Januar 2025 der Preis an der Strombörse "auf das Siebenfache des Preisdurchschnitts 2024. Eine Megawattstunde kostete knapp 590 Euro", erklärt die Bundesnetzagentur.

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Lithium-Ionen-Batterien

Um diesen Schwankungen aufgrund der Dunkelflauten entgegenzuwirken, werden verschiedene Technologien eingesetzt. Um kurze Zeiträume mangelnder Stromversorgung zu überbrücken, beispielsweise um das Netz einige Sekunden oder einige Stunden in der Nacht zu stabilisieren, werden derzeit größtenteils Lithium-Ionen-Batterien angewandt. Sie können überschüssigen Strom schnell aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Eine langfristige Lösung stellen die Lithium-Ionen-Batterien jedoch nicht dar, denn Lithium ist keine endlose Ressource. Daher werden andere Batterie-Typen getestet. Prof. Dr. Maximilian Fichtner ist ein deutscher Chemiker und geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm. In einem Gespräch seiner Universität erklärt er, dass zunehmend Natrium verwendet wird. Doch die Natrium-Ionen-Akkus weisen eine geringere Energiedichte auf, weshalb immer mehr benötigt wird, als bei Lithium-Ionen-Akkus: "[…] im Extremfall bis zu dreimal mehr. […] Bis zu dreimal so viele Materialien, Zellgehäuse, Feinchemikalien, auch dreimal so viele Öfen, Lastwagen für den Transport und Fläche", betont Martin Winter, Leiter des MEET Batterieforschungszentrums der Uni Münster und des Helmholtz-Instituts Münster, einer Außenstelle des Forschungszentrum Jülich, in einem Interview mit dem Online-Magazin t3n.

Weitere Technologien

Zwar werden auch noch weitere Technologien erforscht, dazu gehört unter anderem die Energiegewinnung aus der gezielten Verschmelzung von Atomkernen oder die Energiespeicherung mithilfe von neuen Batterien oder durch die Erhitzung von Ziegeln. Dabei sind diese jedoch noch nicht vollends ausgereift oder eher ineffizient. Laut der Bundesnetzagentur ist daher der Netzausbau ein entscheidendes Element zur Aufrechterhaltung der Stabilität des Systems. Aber auch der Verbraucher kann unterstützend mithelfen, indem der Strombedarf an die aktuelle Erzeugung angepasst wird, beispielsweise durch den Einsatz von Smart Grids und variablen Stromtarifen.

Redaktion finanzen.net

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