Wenn die Arbeit die Gesundheit beeinträchtigt - Stanford-Studie ermittelt die häufigsten Stressfaktoren
Überstunden, hohe Belastung und Leistungsdruck sind häufig auftretende Stressfaktoren im Arbeitsalltag. Wenn diese zum Normalfall werden, kann das im schlimmsten Falle sogar zum Tode führen. Eine Stanford-Studie hat herausgestellt, welche Stressoren besonders häufig in der Arbeitswelt auftreten.
Arbeit kann krank machen
Überlastung und Stress am Arbeitsplatz können krank machen - ein medizinisches Phänomen, das laut Informationen, die den Experten von "Neurologen und Psychiater im Netz" vorliegen, seit 1974 bekannt ist und erstmals von Psychotherapeut Herbert J. Freudenberger beschrieben wurde. Nicht selten verspüren Menschen, die sowohl hohem Druck als auch kontinuierlicher Anspannung ausgesetzt sind, früher oder später ein Gefühl des Ausgebrannt-Seins. Die körperlichen respektive psychischen Symptome werden unter dem Begriff "Burnout-Syndrom" zusammengefasst.
In besonders schweren Fällen kann übermäßiger Stress am Arbeitsplatz sogar zum Tode führen. Laut einer Stanford-Studie sterben in den USA pro Jahr über 120.000 Menschen entweder direkt oder indirekt an Arbeitsstress. In Deutschland sind Arbeitnehmer zumindest zum Teil durch das Arbeitsschutzgesetz geschützt. Jedoch machen Arbeitnehmer in Deutschland laut der Stanford-Studie mehr als 800 Millionen bezahlte Überstunden. Da Überstunden zu den größten Stressfaktoren im Arbeitsalltag gehören, lässt die Gesetzgebung hier zu wünschen übrig, erklärt die Plattform Arbeits-ABC.
Welche Faktoren am Arbeitsplatz am häufigsten zu Stress führen, konnte die Studie der Stanford University herausstellen.
Elf Stressoren können bestimmt werden
Die durch die Studien-Autoren erfassten Faktoren können auf elf Stressoren zurückgeführt werden. Obgleich sich die Analyse auf den amerikanischen Arbeitsmarkt bezieht, können die Erkenntnisse, die aus der Studie resultieren, zu großen Teilen auch auf Deutschland und Europa angewendet werden, da hier die Stressfaktoren ebenfalls auf den digitalen Arbeitsalltag und die einhergehende Leistungsgesellschaft projiziert werden können.
Die für Deutschland wohl zu vernachlässigenden Faktoren wären der Stress durch eine fehlende Krankenversicherung und die physischen Schäden durch Passivrauchen am Arbeitsplatz.
Anders sieht es bei den restlichen neun ermittelten Stressoren aus. Diese werden durch die Autoren wie folgt definiert:
Diese Faktoren beeinflussen die Gesundheit
Leistungsdruck, Überstunden, Arbeitslosigkeit, Jobunsicherheit, mangelhafter sozialer Rückhalt am Arbeitsplatz, Ungerechtigkeit am Arbeitsplatz, Schichtarbeit, mangelhafte Work-Life-Balance und Kontrollverlust auf der Arbeit.
Dies sind jene Faktoren, die 90 Prozent der Befragten nennen, wenn es um jene Umstände geht, die sie davon abhalten, Zeit mit der Familie zu verbringen. Hinzukommend fehlt die Zeit für ausreichend Bewegung. Der Faktor Jobunsicherheit erhöht das Risiko einer Erkrankung um 50 Prozent.
Im Zusammenhang mit diesen Stressfaktoren stehen körperliche Leiden wie Schlaganfälle, Herzinfarkte und Anfälligkeit für Grippen. Zudem erhöht sich bei betroffenen Personen aufgrund von mit Überlastung einhergehender Konzentrationsschwäche das Unfallrisiko im Straßenverkehr und im Haushalt.
Auf der Seite der psychischen Stressfolgen wurden Depressionen, Demenz sowie Angststörungen ermittelt.
Im Extremfall führen diese gesundheitlichen Folgen zum Tod. "Diese Tode sind mit den viert- und fünfthäufigsten Todesursachen im Land vergleichbar - Herzkrankheiten und Unfälle. Es sterben mehr Personen [an Arbeitsstress] als an Diabetes, Alzheimer oder der Grippe", kommentiert Stefanos A. Zenios, Stanford-Professor, in der Studie.
Redaktion finanzen.net
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