Steuerprozess automatisiert

Wie hilfreich ist künstliche Intelligenz bei der Steuererklärung?

03.07.24 22:45 Uhr

Steuererklärung 2.0: Künstliche Intelligenz revolutioniert den Prozess | finanzen.net

KI ist kein futuristisches Konzept mehr, sondern bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, auch im Kontext der Steuererklärung. Dennoch sollte man den KI-Tools nicht blind vertrauen.

KI in Steuerprozessen

Künstliche Intelligenz (KI) bezieht sich auf die Entwicklung von Computern oder maschinellen Systemen, die in der Lage sind, menschenähnliche Aufgaben auszuführen. Dazu gehören etwa das Analysieren von Daten, das Lernen aus Erfahrungen und das Treffen von Entscheidungen. Mittlerweile ist KI kein futuristisches Konzept mehr, sondern ein leistungsfähiges Werkzeug, das das Potenzial hat, alltägliche Steuerprozesse zu automatisieren und Fehler zu minimieren.

Optimierung von Steuerprozessen

Durch den Einsatz von KI können Steuerprozesse optimiert werden, indem KI-gestützte Tools Steuererklärungen automatisch generieren und dabei helfen, potenzielle Fehler oder Unstimmigkeiten zu identifizieren. Zudem können Zeit und andere Ressourcen gespart werden. Mithin kann künstliche Intelligenz bei der Identifizierung von Steuervorteilen und -anreizen helfen, wodurch die Steuerlast minimiert werden kann, so Gründer.de.

KI-Tools befinden sich noch in einem frühen Stadium

Der Einsatz von künstliche Intelligenz bei Steuerprozessen bietet das Potenzial, neue Standards in Sachen Qualität, Effizienz, Compliance und Kostenersparnis zu setzen. In der Praxis zeigt sich bisher aber ein anderes Bild: Wie die Washington Post berichtet, schnitten die KI-Tools von TurboTax und H&R Block in einem Test eher schlecht ab. Insbesondere wurden die wenig hilfreichen und zum Teil irreführenden Antworten bemängelt. Laut TurboTax-Entwickler Intuit und H&R Block bestehe das Ziel der Integration von KI darin, den Nutzern bei Fragen zu helfen, die sie sonst dazu veranlassen, sich an Google zu wenden, um potenziell unzuverlässige Antworten zu erhalten. Das könnte Zeit oder Kosten für ein Gespräch mit einem menschlichen Experten sparen. Die Unternehmen nutzen generative KI unter anderem, um Selbsthilfe für Benutzerfragen bereitzustellen, zusätzliches Feedback während des Einreichungsprozesses zu geben, maßgeschneiderte Erklärungen zu fertigen Steuererklärungen bereitzustellen und um den Service in andere Sprachen zu übersetzen. Laut der Washington Post waren die Auskünfte im Selbsttest, eine Mischung aus ausgeschriebenen Antworten und Links zu Seiten, die von TurboTax-Mitarbeitern und der Selbsthilfe-Expertengemeinschaft geschrieben wurden.

Neben vielen richtigen und unkomplizierten Antworten, wie zum Beispiel auf Fragen zur Beantragung von Steuergutschriften für Bildung, gaben die Chat-Bots jedoch auch vermehrt Antworten und Links zu irrelevanten Informationen aus. Laut H&R Block liege dies in der fehlenden Spezifität und Klarheit der Nutzerfragen, die der Chat-Bot brauche, um effektiv zu sein. Wie der Selbsttest zeigt, befinden sich viele KI-Tools noch in einem frühen Stadium, weshalb Nutzer den Antworten nicht blind vertrauen sollten.

Redaktion finanzen.net

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