Neue CO2-Bepreisung: So teuer wird der Sprit 2021 wirklich
Seit Anfang dieses Jahres gelten neue Preise für Benzin und Diesel - wie viel Sprit künftig kosten wird, zeigen wir anhand einiger Rechenbeispiele.
Preiserhöhung als Anstoß zum Umdenken
Der Jahresanfang läutete gleichzeitig auch die Einführung einer neuen Diesel- und Super-Bepreisung ein: Der Liter kostet seit dem 1. Januar 2021 rund 10 Cent mehr als noch im Jahr zuvor. Grund dafür ist neben einer Strafzahlung für den Ausstoß klimaschädlicher Gase auch die Rückkehr zur alten Mehrwertsteuerregelung. Letztere wurde mit dem Jahreswechsel ebenfalls wieder von 16 auf 19 Prozent angehoben. Wie Tom Drechsler, Chefredakteur der Auto-Bild-Gruppe, berichtet, solle damit ein Denkanstoß initiiert werden. Verbraucher sollen den Umweltaspekt stärker berücksichtigen, wenn es um das Autofahren geht und ihr Verhalten gegebenenfalls zu Gunsten des Klimawandels überdenken. Im ersten Schritt soll die Anschaffung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren unattraktiver gemacht werden.
Das sind die künftigen Preise
Drechsler rechnet vor, mit welcher Bepreisung 2021 gerechnet werden kann und wie diese 2025 aussehen wird. Dabei nimmt er folgende Parameter als Richtwerte: 7,8 Liter Benzin pro 100 Kilometer und 225 Arbeitstage im Jahr. Beim Einkommen wird ein Grenzsteuersatz von 33 Prozent angenommen:
Wer einen Arbeitsweg von 20 Kilometern zurücklegen muss, qualifiziert sich mit dieser Strecke noch nicht für die Auszahlung einer Pendlerpauschale. Kommt eine jährliche Fahrleistung von 13.600 Kilometern zusammen, liegt der Nettopreis der entstehenden Netto-CO2-Belastung 2021 demnach bei 74,24 Euro. 2025 sollen Verbraucher mit 159,12 Euro bei gleichen Parametern 84,88 Euro mehr pro Jahr bezahlen.
Bei einer jährlichen Fahrleistung von 18.000 Kilometern und einem Arbeitsweg von 20 Kilometern zahlen Verbraucher 98,29 Euro für die entstandene Netto-CO2-Belastung, erhalten jedoch, wie im ersten Rechenbeispiel, keine Pendlerpauschale. Für 2025 wird in diesem Szenario mit 210,60 Euro gerechnet, die Verbraucher jährlich bezahlen müssen.
Wer 25 Kilometer zur Arbeit zurücklegt, erhält 2021 eine Pendlerpauschale von 18,56 Euro. Bei 20.000 Kilometern Fahrleistung im Jahr kommt unter Berücksichtigung der Pendlerpauschale ein Netto-CO2-Preis von 90,63 Euro (109,20 Euro brutto) zusammen. 2025 sollen somit 204,30 Euro netto (234,00 Euro brutto) pro Jahr fällig werden, wobei eine Pendlerpauschale von 29,70 Euro hineingerechnet werden muss.
Legt man 2021 30 Kilometer zur Arbeit zurück, erhält man eine Pendlerpauschale von 37,12 Euro - ein Betrag der bis 2025 auf 59,40 Euro erhöht werden wird. Kommt jährlich unter Berücksichtigung der Pendlerpauschale also eine Fahrleistung von 25.000 Kilometern zusammen, zahlen Verbraucher netto 99,37 Euro (136,50 Euro brutto) für die anfallende CO2-Belastung. Im Jahre 2025 steigt dieser Preis auf einen Nettobetrag von 233,10 Euro (292,50 Euro brutto) an.
Drechslers Prognose
Aufgrund der stetigen Steuererhöhungen auf Diesel und Benziner, geht Drechsler davon aus, dass es noch 20 Jahre dauern wird, bis der Bestand von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor signifikant gesunken ist. Besonders Vielfahrer werden die Preiserhöhungen zu spüren bekommen. Berufsgruppen, die zur Ausführung ihrer Tätigkeit ein Auto benötigen - beispielsweise Pflegedienste oder Lieferdienste - werden die Kosten anderweitig umlegen, was wiederum andere Verbraucher spüren werden. Drechslers Fazit lautet daher: "Dann wird nicht nur das Zapfen teurer, sondern vieles andere auch […]."
Redaktion finanzen.net
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