Statt Gas: Darum lohnt sich ein Heizlüfter nicht
Heizen ist teurer. Lohnt sich die Anschaffung elektrischer Heizkörper als Alternative zur Gasheizung?
Angesichts weiter höherer Gaspreise ziehen die Deutschen auch Heizlüfter und anderen elektrischen Heizkörper für den Winter in Betracht. Tatsächlich warnt der Verbraucherschutz jedoch davon, leichtsinnig auf Stromheizungen umzusteigen.
Stromkosten für elektronische Heizkörper höher als Gaskosten
Denn Stromheizungen generieren deutlich höhere Kosten als eine Gasheizung. thermondo rechnet vor: Wer einen einzelnen Heizlüfter täglich bei maximaler Leistung fünf Stunden laufen lässt, benötigt 10 kWh am Tag. Liegt der Strompreis bei 30 Cent pro kWh, liefe dies auf rund 90 Euro im Monat hinaus - für nur einen Heizlüfter in nur einem Raum, der noch dazu nicht den ganzen Tag läuft. Und das bei einem unrealistischen Strompreis denn im ersten Halbjahr 2023 haben die Deutschen einen durchschnittlichen Strompreis von 42,29 Cent pro kWh gezahlt. Eine kWh Gas hingegen kostete hingegen im Schnitt nur 12,26 Cent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Heizlüfter & Co. könnten Stromausfälle bewirken
Es gibt aber noch einen zweiten Grund, aus dem Experten davon abraten, Heizlüfter und andere Stromheizungen als Alternative zur Gasheizung zu nutzen: Wie Ramona Pop, Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen gegenüber dem mdr erklärt, kann eine vermehrte Nutzung von elektrischen Wärmequellen die Stromverteilernetze überlasten. Das gilt es in jedem Fall zu vermeiden, denn Stromausfälle können weitreichende Folgen haben.
Deswegen empfiehlt die Bundesnetzagentur den Haushalten, weiterhin mit Gas zu heizen, aber die Raumtemperatur niedriger zu halten als in den vergangenen Wintern. Schon wenige Grad könnten sich finanziell auszahlen. Und eine Sprecherin vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bespricht gegenüber dem Nachrichtensender: "In fast jedem Haushalt und bei öffentlichen Gebäuden gibt es noch Möglichkeiten, Energie einzusparen - zum Beispiel die Badewanne vermeiden, kürzer Duschen oder ein professioneller Heizungscheck."
Fazit: Heizlüfter für den Notfall oder punktuelle Nutzung
Wer sich keinen professionellen Heizungscheck leisten kann oder das Gefühl hat, ohne eine elektrische Heizung keine weiteren kWh Gas einsparen zu können, kann beispielsweise in wenig genutzten Räumen auf einen Heizlüfter zurückgreifen. Ein Beispiel wäre die Nutzung eines solchen Geräts morgens im Badezimmer - so muss die Gasheizung in diesem Raum gar nicht erst angeworfen werden und beim Heizlüfter kann man schon nach etwa einer halben Stunde wieder auf den Aus-Knopf drücken.
Und: Ganz allgemein ist es keine schlechte Sache, einen Heizlüfter im Haus zu haben, findet Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen laut Augsburger Allgemeine. So stehe man bei einem kompletten Gasausfall nicht mit leeren Händen da.
Redaktion finanzen.net
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