Sparpotenzial

Steigende Heizkosten und Klimaziele: So heizen deutsche Verbraucher bewusster und effizienter

24.11.24 16:21 Uhr

Klimaziele und wachsende Heizkosten im Blick: Wie deutsche Verbraucher bewusster und effizienter heizen | finanzen.net

Eine neue Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt, dass Verbraucher in Deutschland ihre Heizgewohnheiten anpassen. Hohe Energiepreise und gesetzliche Klimaziele treiben den Wandel. Doch wie nachhaltig sind diese Trends, und was sagen aktuelle Zahlen über die Nutzung von Heizsystemen?

Hintergrund der Sparmaßnahmen

Nach einer aktuellen Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist der Anteil an Wärmepumpen seit 2019 erheblich gestiegen, während Öl- und Gasheizungen zunehmend an Bedeutung verlieren. Der Bericht verdeutlicht, dass Verbraucher vermehrt nach Alternativen suchen, um die Kosten für Gasheizungen, die im Durchschnitt 50 Prozent der deutschen Haushalte ausmachen, zu reduzieren. Der BDEW sieht die Umstellung auf energieeffizientere Heizmethoden auch durch die hohen Energiekosten verstärkt, die im Zusammenhang mit der Energiekrise und den gestiegenen Gaspreisen seit dem Ukraine-Krieg stehen. Verbraucher reagieren auf diese Umstände zunehmend mit einem bewussteren Heizverhalten, so der BDEW.

Auswirkungen der steigenden Heizkosten

Die Zahlen des Heizspiegels 2023 zeigen einen deutlichen Anstieg der Heizkosten gegenüber dem Vorjahr: Bei Gasheizungen haben sich die Kosten um bis zu 81 Prozent erhöht, bei Fernwärme um 57 Prozent und bei Heizöl um 36 Prozent. Diese Preiserhöhungen führen zu Einsparmaßnahmen und einem erhöhten Interesse an energieeffizienteren Heizsystemen, wie dem Heizspiegel zu entnehmen ist. Besonders Haushalte mit alten Heizsystemen sehen sich durch die hohen Kosten unter Druck gesetzt, da ältere Heizsysteme oft ineffizient sind und hohe Kosten verursachen.

Einsparpotenziale und die Klimaziele der Regierung

Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß im Gebäudebereich um 65 Prozent gesenkt werden, und bis 2045 ist eine vollständige Klimaneutralität das Ziel. Laut BDEW sind deutsche Heizungsanlagen im Durchschnitt 13,9 Jahre alt und damit drei Jahre jünger als noch 2019, jedoch ist jede dritte Heizung in Deutschland über 20 Jahre alt. Dies stellt eine Herausforderung dar, da ältere Heizsysteme besonders hohe CO2-Emissionen aufweisen. "Eine umfassende Modernisierung dieser Heizungen ist unerlässlich, um den Gebäudesektor klimaneutral zu machen", so der BDEW.

Herausforderungen beim tatsächlichen Einsparen

Während viele Deutsche angeben, bewusster zu heizen, zeigen Daten des Energiedienstleisters ista eine Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen und dem wahrgenommenen Energieverbrauch. In einer Untersuchung für den Zeitraum von September bis Dezember 2023 wurde festgestellt, dass der witterungsbereinigte Heizenergieverbrauch in dieser Zeit um 9 Prozent höher war als im Vorjahr, obwohl viele Haushalte das Gefühl hatten, sparsamer zu heizen. Laut ista zeigt dies, dass genaue Informationen über den Verbrauch und ein besseres Verständnis für Einsparpotenziale essenziell sind, um die Sparziele der Verbraucher zu erreichen und gleichzeitig die CO2-Emissionen zu senken.

Redaktion finanzen.net

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