Sparpotenzial

E-Autofahrer aufgepasst: So spart man beim Akkuladen Geld

26.01.22 06:20 Uhr

E-Autofahrer aufgepasst: So spart man beim Akkuladen Geld | finanzen.net

Wer sich ein Elektroauto zulegt, muss sein Gefährt regelmäßig an die heimische Steckdose oder an externe Ladestationen anschließen. Die steigenden Stromkosten könnten sich hierbei zu einem Problem entwickeln. Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass einige Stromversorger spezielle Tarife anbieten, die die Geldbeutel der E-Autobesitzer schonen sollen.

Autostrom für zuhause

Bei diesen extra günstigen Tarifen für Elektroautobesitzer handelt es sich laut EFAHRER.com um sogenannten "Autostrom". Dieser unterscheidet sich vom üblichen "Haushaltsstrom" nur im Preis - technisch gesehen sind beide Arten natürlich vollkommen identisch. Doch wie können Anbieter den gleichen Strom zu unterschiedlichen Preisen verkaufen? Laut EFAHRER.com liegt das an einer Besonderheit bei der Versorgung von Elektroautos. Aufgrund der Einstufung von E-Fahrzeugen als "steuerbare Verbrauchseinrichtungen" durch das Energiewirtschaftsgesetz, dürfen Verteilnetzbetreiber die Stromversorgung der E-Ladestelle zeitweise unterbrechen, was zur Stabilität des gesamten Stromnetzes beitrage und von den Anbietern über einen geringeren Preis belohnt würde. Dieses Sparpotenzial könne gegenüber klassischen Haushaltstarifen sogar bis zu 20 Prozent betragen. Der Bezug von Autostrom lohnt sich also für Haushalte, die ihre PKW öfter zu Hause auftanken. Der Tarif gilt aber nicht nur "für die Garage". Auch sämtliche andere Geräte wie Kühlschrank, Backofen und Fernseher werden mit dem günstigeren Strom versorgt. Damit man allerdings einen solchen Tarif abschließen darf, ist es unerlässlich, den Besitz eines Elektroautos nachzuweisen. Hierfür fordern die jeweiligen Stromanbieter vom Kunden eine Kopie der Vorderseite ihrer Zulassungsbescheinigung Teil 1 ("Fahrzeugschein") an.

Ausschlaggebend für die Ersparnis ist der Arbeitspreis des Stromtarifs. Dieser bezieht sich auf den tatsächlichen Verbrauch und wird pro Kilowattstunde abgerechnet. Da vor allem Elektrofahrzeuge beim Laden sehr viel Kilowatt benötigen, lässt sich hier durch günstigere Angebote Geld sparen. Nach Angaben von EFAHRER.com schwanken die Arbeitspreise je nach Anbieter für Autostrom zwischen 22 und 30 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommt noch ein fixer Grundpreis, der jeden Monat als Pauschale entrichtet werden muss. Dieser soll im Schnitt zwischen 6,50 und 13 Euro betragen.

Gemischte oder getrennte Abrechnung

Bei der Abrechnung des Autostroms gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten: Die gemischte Abrechnung über den Haushaltsstromzähler oder die getrennte Abrechnung über einen separaten Stromzähler. Je nach Tarif, Anbieter und eigener Ausstattung kommt entweder die eine oder die andere Variante zur Anwendung. Bei der gemischten Abrechnung erfolgt die Ermittlung des Verbrauchs, wie bei üblichen Tarifen, über den Haushaltsstromzähler. Da hier nicht zwischen der Versorgung des Haushalts und des E-Autos unterschieden werden kann, machen die Stromanbieter laut EFAHRER.com eine Mischkalkulation. Solche Tarife sollen sich vor allem für Autofahrer, die weniger als 10.000 Kilometer im Jahr zurücklegen, lohnen.

Bei der getrennten Abrechnung erfolgt die Ermittlung des Verbrauchs des E-Autos passgenau über einen separaten Stromzähler. Hierdurch lässt sich exakt bemessen, wie viel Strom wirklich in das Fahrzeug geflossen ist. Diese Aufteilung wird nach Angaben von EFAHRER.com von manchen Stromanbietern mit besonders günstigen Tarifen belohnt. Für die Inanspruchnahme muss allerdings auch im Vorhinein ein entsprechender Stromzähler eingebaut werden. Diese Variante soll sich für Autofahrer, die mehr als 10.000 Kilometer im Jahr zurücklegen, lohnen.

Mehr Unabhängigkeit von Ladesäulen

Ein Vorteil des günstigen Auftankens von der heimischen Steckdose aus ist eine größere Unabhängigkeit von externen Ladesäulen. Hierdurch spart man sich nicht nur die Fahrten zu den öffentlichen Plätzen, sondern auch die Probleme mit der Bezahlung. Wie das Vergleichsportal Verivox nämlich auf seiner Webseite erklärt, gibt es bei den Betreibern der Ladestation recht unterschiedliche Abrechnungsarten, wodurch die Kosten zum Teil erheblich schwanken. So rechnen manche nach Minuten oder Stunden, andere nach Kilowattstunden und wieder andere nach Pauschalen ab. Für E-Autofahrer ist dadurch bei der Fahrt an die Ladesäule nicht immer klar, was die Ladung letztendlich kosten wird. Ebenso problembehaftet kann die Wahl der Ladekarte sein. Um überhaupt an einer Stromtankstelle sein Fahrzeug laden zu können, benötigt man nicht selten eine entsprechende Ladekarte. Laut Verivox gibt es hier mittlerweile über 200 Anbieter, sodass die Wahl der richtigen Karte gar nicht mal so einfach ist. Besonders, weil nicht jede an jeder Station funktioniert und sich die verschiedenen Angebote auch bei den Gebühren unterscheiden. Ein günstiges Aufladen in der eigenen Garage macht deshalb das Leben doch um einiges leichter.

Redaktion finanzen.net

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