All-inclusive-Weihnachtsmärkte: Lohnt sich das Prinzip?
In Berlin hat ein All-inclusive-Weihnachtsmarkt eröffnet.
Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gehört für viele Menschen zur Weihnachtszeit dazu. Doch sind die Ausflüge nicht gerade günstig, dieses Jahr sogar noch teurer als sonst. Bis zu sieben Euro für eine Tasse Punsch, zuzüglich drei Euro Pfand, über fünf Euro für ein Bratwurst-Brötchen oder einen Reibekuchen. Die Preise für Glühwein sollen in Deutschland bis zu 60 Prozent gestiegen sein, so eine Studie von activa event management, die die Preise auf 33 Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland untersucht hat. Die höchste prozentuale Preissteigerung wurde dabei in Münster festgestellt, wo ein Glühwein 2021 noch 2,50 Euro kostete und in diesem Jahr auf vier Euro angestiegen ist. Schuld an den hohen Preisen sind die Inflation, die gestiegenen Energiekosten, Transportschwierigkeiten und auch der Personalmangel.
Was bietet ein All-inclusive-Weihnachtsmarkt?
Die All-inclusive-Weihnachtsmärkte scheinen bei den Preisen eine willkommene Alternative zu sein. Doch lohnt sich das für die Besucher? Es handelt sich um ein einfaches Prinzip: Zu Beginn des Besuchs bezahlt man einen Eintrittspreis, für den dann so viel gegessen und getrunken werden kann, wie man möchte. In Berlin an der Kreuzberger Oberbaumbrücke gibt es einen All-inclusive-Weihnachtsmarkt, den ein Mitarbeiter von Business Insider besucht hat. Wie bereits erwartet, schlägt der Eintritt schon teuer zu Buche: 42 Euro kostet das Weihnachtsmarkt-Erlebnis. Allerdings wird es ab 18:30 Uhr und 20 Uhr jeweils günstiger, allerdings muss man sich beim Essen dann gegebenenfalls auch mehr beeilen, denn der Markt schließt um 22 Uhr. Ein Vorteil: Der All-inclusive-Weihnachtsmarkt ist leerer als die üblichen Märkte. Zu essen gibt es alles, was der Weihnachtsmarkt-Besucher liebt: Nackensteaks, Bratwürste, Pilzpfannen, Crêpes, gebrannte Mandeln und vieles mehr. Auch bei den Getränken bleiben keine Wünsche offen, jedoch muss man für Glühwein mit Schuss einen Euro Aufpreis zahlen. Allerdings bemerkt der Test-Besucher, dass die Portionen etwas kleiner sind als üblich - bei einer Flatrate spielt das jedoch eigentlich keine Rolle. Ein Nachteil: Wer auf dem All-inclusive-Weihnachtsmarkt nach Handwerk oder Dekoration sucht, wird enttäuscht. Hier geht es rein um die Verköstigung.
Lohnt sich das Prinzip?
Von einem Glühwein-Preis von vier Euro ausgehend, lohnt sich der All-inclusive-Weihnachtsmarkt ab der elften Tasse Glühwein. Selbst beim Verzehr einer mit fünf Euro kalkulierten Bratwurst oder eines Nackensteaks wären noch rund neun Becher Glühwein durch die Flatrate abgedeckt. Sollte man nach dem herzhaften Snack noch zu einer Waffel für etwa vier Euro (ohne Beilagen) greifen, müssten abgerundet noch acht Becher Glühwein getrunken werden, um den Eintrittspreis wieder reinzuholen. Alles in allem muss selbst bei den gestiegenen Preisen auf den deutschen Weihnachtsmärkten noch sehr viel verzehrt werden, damit sich die 42 Euro Eintritt des All-inclusive-Weihnachtsmarkts lohnen. Wie der Business-Insider-Mitarbeiter nach Gesprächen mit anderen Besuchern allerdings berichtet, sind viele der Anwesenden im Rahmen von Firmenfeiern und nicht privat dort, was definitiv eine interessante Alternative zu üblichen Weihnachtsfeiern ist.
Redaktion finanzen.net
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