Diese Ausstattungsmerkmale erhöhen den Wiederverkaufspreis eines Gebrauchtwagens

Wiederverkaufswert des PKW bestimmen

Das geliebte Auto: Viele Jahre ein treuer Begleiter, bis es verkauft werden muss und ein Neuwagen angeschafft wird. Einigen Menschen fällt es nicht leicht, sich vom eigenen PKW zu trennen und diesen als Gebrauchtwagen für einen angemessenen Preis auf dem Markt anzubieten.

Doch worauf kommt es eigentlich beim Gebrauchtwagen an, um einen möglichst guten Verkaufswert zu erzielen?

Neben Modell, Motorisierung und Zustand spielt heutzutage auch vor allem die Sonderausstattung eine signifikante Rolle bei der Bestimmung des Wiederverkaufswerts.

Der erste Eindruck zählt

Zur Gewinnung von kaufbereiten Interessenten ist ein lupenreines Inserat des PKWs unumgänglich. Neben TÜV und gepflegtem Scheckheft sollte die Optik des Gebrauchtwagens in den bestmöglichen Zustand gebracht werden, denn noch bevor ein potenzieller Käufer die Merkmale des Autos im Detail untersucht, muss der erste Eindruck stimmen.

Dementsprechend sollte der PKW im Vorfeld von innen und außen gewaschen werden, kleine Kratzer poliert und Beulen - wenn möglich - entfernt werden.

Auch das Profil der Reifen sollte noch für wenigstens eine Saison halten, um die Attraktivität des Fahrzeuges nicht zu beeinträchtigen.

Doch im Endeffekt viel bedeutender für die eigentliche Preisbestimmung des Gebrauchtwagens sind neben dem Zustand Modell und Ausstattung. Welche Merkmale mittlerweile unabdinglich geworden sind, wird folgend erläutert.

Wertsteigernde Sonderausstattung

Der Werterhalt des PKWs kann im Prinzip schon beim Neukauf des Fahrzeuges prognostiziert werden. So lassen sich vor allem Sportwagen, Cabrios und SUVs mit relativ geringem Wertverlust wieder verkaufen. Hinsichtlich der konventionellen Klassen lassen sich Kombis sowie Vans besser verkaufen als Limousinen und PKWs mit Fließheck.

Den zweiten signifikanten Faktor stellt die Fahrzeugfarbe dar. Wie TÜV-Nord ermittelte, suchen 48,4 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer speziell nach schwarz lackierten Autos. Während weiß und blau mit 13,7 beziehungsweise 9,5 Prozent auf abgeschlagenen zweiten und dritten Plätzen landen.

In Bezug auf die Motorisierung besteht eine Kluft zwischen leistungsstarken und -schwachen Motoren. So ist die Nachfrage ab 160 PS hoch, aber auch für Motoren mit einem Hubraum von unter 1.000 Kubikzentimetern. Elektroautos locken ebenfalls einige Interessenten, allerdings gestaltet sich der Verkauf in dieser Kategorie noch etwas schleppend.

Hinsichtlich der Ausstattung sind Standards wie die Sicherheitssysteme elektronisches Stabilitätsprogramm (EPS) und das Antiblockier-System (ABS) auch beim Gebrauchtwagen unabdinglich geworden, gleiches gilt für die Klimaanlage. Diese drei Ausstattungsmerkmale müssen unabhängig von der Fahrzeugklasse vorhanden sein.

Auch Parkassistenten in jeglicher Form und Umfang sind von vielen Gebrauchtwagenkäufern heutzutage gewünscht, ebenso wie ein Infotainment-System mit Bluetooth-Schnittstelle für Medienwiedergabe und freihändige Telefonie.

Extra-Kriterien in für Mittel- und Oberklasse

Ab der Mittelklasse sollte zusätzlich ein integriertes Navigationssystem vorhanden sein. Die beliebte Sitzheizung zählt in diesem Preissegment ebenfalls quasi zum Standard, wobei auch einige Kleinwagenkäufer nicht mehr auf diesen Luxus verzichten möchten.

In der Oberklasse werden die Wünsche der Gebrauchtwagenkäufer dann noch etwas spezifischer. Ledersitze und Bi-Xenon-Scheinwerfer sind hier ein Muss und auch das Automatikgetriebe sollte nicht fehlen.

Ebenfalls über die Klassen hinweg werden folgende Ausstattungsmerkmale laut TÜV-Nord immer beliebter:

Nebelscheinwerfer werden von 17 Prozent der potenziellen Käufer explizit nachgefragt, 18 Prozent wünschen einen Skisack und 22 Prozent möchten auf den Luxus eines Tempomats nicht verzichten. Gut ein Viertel (27 Prozent) der Suchanfragen wünschen zudem elektrisch einstellbare Sitze.

Während sich solche vom Hersteller integrierten Merkmale wertsteigernd auf den Gebrauchtwagen auswirken, sind getunte und eigens modifizierte Autos für den Wiederverkauf eher ungeeignet und erzielen meist nur geringe Preise.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net