Karriere-Boost: So funktioniert erfolgreicher Smalltalk im Berufsumfeld
Smalltalk wird von vielen als unnötige Zeitverschwendung abgetan. Der Frage, wie man dafür sorgen kann, dass selbst kurze Gespräche einen positiven Eindruck hinterlassen, sind Forscher der Harvard Business School nachgegangen.
Smalltalk ist unausweichlich und kann nützlich sein
Oftmals geht es beim üblichen Smalltalk im beruflichen Umfeld um einen oberflächlichen Austausch, der höchstens dazu dient, zufällige Begegnungen in der Kaffeküche angenehmer zu gestalten. Smalltalk ist unausweichlich und findet zu einem gewissen Grad in fast jedem beruflichen Umfeld statt. Dass das für viele unliebsame Thema Smalltalk besonders im beruflichen Umfeld von großer Relevanz ist, haben auch schon Forscher der Warwick Universität gezeigt. Sie haben herausgefunden, dass Smalltalk dazu führt, dass Menschen als extrovertierter und sozialer wahrgenommen werden, was eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt. Insbesondere führt Smalltalk dazu, dass Menschen eine bessere Vorstellung von der Persönlichkeit ihres Gegenübers bekommen, was wiederum zukünftige Interaktionen zwischen ihnen beeinflusst. Es stellt sich also die Frage, wie man Smalltalk möglichst so gestalten kann, dass es sich bei einem kurzen Gespräch nicht nur um den üblichen Austausch von Plattitüden handelt, sondern die Gesprächspartner mit einem guten Gefühl hinterlässt. Dieser Frage sind Forscher der renommierten Harvard Business School in einer Studie nachgegangen.
Fragen stellen ist besonders wichtig
Die zwei Forscherinnen des Lehrstuhls für Verhandlungen, Organisationen und Märkte der Harvard Business School, Alison Wood Brooks und Francesca Gino, haben über 300 Kennlerngespräche im Internet analysiert und herausgefunden, dass eine klare Beziehung zwischen dem Stellen von Fragen an den Gesprächspartner und Sympathie für den Gesprächspartner festzustellen ist. Je mehr Fragen an den Gesprächspartner gestellt wurden, desto mehr wurden die Fragestellenden gemocht. Der Hauptgrund dafür liegt wohl in der Einschätzung der Reaktionsfreudigkeit des Gesprächspartners: "Wenn Menschen [...] mehr Fragen stellen, werden sie als reaktionsfreudiger wahrgenommen, ein zwischenmenschliches Konstrukt, das Zuhören, Verständnis, Bestätigung und Fürsorge erfasst." Neben der Analyse von Gesprächen im Internet wurden auch physische Speed-Dating Konversationen untersucht. Die Ergebnisse untermauern die Befunde aus dem Internet. Speed-Dater, die mehr Fragen stellen, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, die Zustimmung ihres Gesprächspartners zu einem weiteren Treffen zu bekommen, was als Indikator für Sympathie gewertet werden kann.
Weitere Taktiken für bedeutsamen Smalltalk
Aufbauend auf diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen schlägt der CEO der Talent-Management-Beratung Korn/Ferry Gary Burnison in einem Artikel für CNBC eine Reihe Taktiken vor, um bedeutenderen Smalltalk zu führen: Anstatt der üblichen Themen wie Sport und Wetter sollte man eher Themen ansprechen, die einem selbst am Herzen liegen. Darauf aufbauend sollte man seine Umgebung sehr genau beobachten und möglicherweise auf Gegenstände eingehen, die einem die Möglichkeit geben, spezifische Nachfragen an den Gesprächspartner zu stellen. Ein weiterer Grundsatz besteht laut Burnison darin, Neuigkeiten aus dem eigenen Privatleben zu teilen, wie zum Beispiel ein neues Haustier. Ein weiterer Tipp ist, bei einem Meeting oder bei größeren Gesprächsrunden möglichst frühzeitig zu sprechen. Wartet man zu lange, übernehmen die anderen Kollegen das Gespräch und die Chance ist verpasst. Neben dem Inhalt des Gesprächs sagt die non-verbale Kommunikation durch Körpersprache und Mimik manchmal mehr als tausend Worte. Daher sollte man darauf achten, Blickkontakt zu halten und möglichst viel zu lächeln.
Redaktion finanzen.net
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