Shoppen rund um die Uhr?

Aldi, Lidl. Rewe & Co.: Wer bietet die längsten Öffnungszeiten?

19.11.21 06:51 Uhr

Aldi, Lidl. Rewe & Co.: Wer bietet die längsten Öffnungszeiten? | finanzen.net

Heutige Supermärkte und Discounter haben damit zu kämpfen, dass Amazon und Co. immer mehr Kunden abwerben. Doch wer spontan und schnell Waren braucht, kommt um den Markt vor Ort nicht herum. Aldi, REWE, Lidl & Co: Wo kann mann am längsten einkaufen gehen?

Standortdifferenzen

Das Portal "CHIP.de" verglich für die Recherche die Supermarkt- und Discounterketten in 10 Großstädten, unter anderem Berlin, München und Frankfurt. Die größten Auffälligkeiten in Bezug auf die Öffnungszeiten fand man in München und Erfurt. Die bayerische Landeshauptstadt fiel sehr negativ auf, da die Geschäfte dort durch religiös geprägte Gesetzgebung im Normalfall bereits um 20 Uhr die Türen schließen müssen. Erfurt hingegen konnte auf sich aufmerksam machen, weil dort der einzige Laden, ein REWE, steht, der schon um 6 Uhr öffnet. In der allgemeinen Betrachtung ist laut CHIP Köln die Stadt, in welcher die überprüften 30 Discounter und Supermärkte am längsten geöffnet haben, nämlich knapp 19 Stunden pro Tag. Die meisten Städte liegen eng zusammen im Mittelfeld bei 16-17 Stunden am Tag, darunter Berlin, Essen, Leipzig, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart. Schlusslicht bilden Erfurt, Dresden und München, wobei München am weitesten abgeschlagen ist mit lediglich fast 15 Stunden Einkaufszeit.

Welche Ladenkette hat am längsten geöffnet?

Auch bei dieser Fragestellung konnte CHIP große Unterschiede feststellen, wobei man auch anmerken musste, dass es keine Rolle spielt in Bezug auf die Öffnungszeiten, ob es sich um einen Discounter oder einen Supermarkt handelt. Spitzenreiter unter den Ketten ist REWE. Dort haben die 50 Läden in den untersuchten Großstädten 774,5 Stunden pro Tag geöffnet, was 59 Stunden mehr sind als Netto auf dem zweiten Platz mit 715,5 Stunden. Im Mittelfeld liegen hier Penny und Lidl, welche jeweils Öffnungszeiten von 698 Stunden aufweisen. Mit 674 beziehungsweise 670 Stunden pro Tag liegen die Läden von Edeka und Aldi im unteren Bereich. CHIP hat bei der Recherche dieser Daten besonders darauf geachtet, dass keine Verfälschung durch bahnhofsnahe Läden oder ähnlichem stadtfindet.

Warum haben die Läden nicht länger offen?

Deutschlandweit legt das Bundesladenschlussgesetz fest, dass die grundsätzlichen Öffnungszeiten Werkstags von 6-20 Uhr sind. Da dieses Gesetz nicht den modernen Ansprüchen der Bevölkerung entspricht, haben sich viele Länder dazu entschieden auf Landesebene ein neues Gesetz einzuführen, um das alte auszuhebeln. Dies ist mittlerweile in nahezu allen Bundesländern der Fall, so dass dort die Läden teilweise komplett freie Entscheidung haben, wie sie ihre Öffnungszeiten ansetzen. Ausnahmen hiervon sind Bayern und das Saarland, welche entweder kein Gesetz auf Länderebene verabschiedet haben oder es nur gering zum bundesweiten Gesetz verändert haben. Die Ketten müssen trotzdem weiterhin auch andere Gesetze berücksichtigen, wie das Arbeitsschutzgesetz, wenn sie die Öffnungszeiten verlängern wollen. Sollte bei ihnen vor Ort ein Geschäft wie Lidl sein, welches zu kurz geöffnet hat, dann kann man laut CHIP gerne den Kundenservice oder den Filialleiter darauf ansprechen, was, wenn mehrere Leute dies machen, zu einer Änderung der Zeiten führen kann. Ein paar der bekannten Ketten, darunter REWE, bieten inzwischen auch Onlinedienste an.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Kzenon / Shutterstock.com, Lisa S. / Shutterstock.com